Politik

Ehemaliger Putin-Berater tot in Hotel in Washington gefunden

Lesezeit: 1 min
07.11.2015 21:51
Der ehemalige russische Medienminister Michail Lessin ist in einem Hotel in Washington tot aufgefunden worden. Er soll einem Herzanfall erlegen sein. Der frühere Vertraute von Präsident Putin soll über ein Millionen-Vermögen verfügt haben.
Ehemaliger Putin-Berater tot in Hotel in Washington gefunden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der ehemalige russische Medienminister Michail Lessin, ein früherer Berater von Staatschef Wladimir Putin, ist im Alter von 57 Jahren in den USA gestorben. Der an der Gründung der englischsprachigen russischen Fernsehsendergruppe RT beteiligte Ex-Minister sei in einem Hotelzimmer in Washington einem Herzanfall erlegen, berichtete der vom Staat finanzierte Sender am Samstag. "Lessin ist gestorben. Es ist unmöglich, das zu glauben", schrieb RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan im Kurznachrichtendienst Twitter.

Putin sprach Lessins Angehörigen sein Mitgefühl aus, wie der Kreml mitteilte. Der Staatschef schätze "in höchstem Maße den enormen Beitrag von Michail Lessin zur Gründung zeitgenössischer russischer Medien", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten.

Der US-Fernsehsender ABC News hatte am Freitagabend unter Berufung auf russische und US-Regierungsvertreter berichtet, Lessin sei am Vortag im Washingtoner Dupont Circle Hotel gefunden worden. Die Washingtoner Polizei bestätigte lediglich, dass sie den Tod eines Menschen in dem Straßenblock untersuche, in dem sich das genannte Hotel sich befindet.

Lessin war von 1999 bis 2004 russischer Minister für Presse, Fernsehen und Radio. Später diente er als Berater im Kreml. 2013 wurde er Chef der Medien-Holding des Energieunternehmens Gazprom und beaufsichtigte unter anderem den Radiosender Moskauer Echo. Ein Jahr später gab Lessin den Posten auf und führte familiäre Gründe an.

Lessins Gegner warfen ihm vor, die Pressefreiheit in Russland zu beschneiden. Der republikanische US-Senator Robin Wicker hatte vergangenes Jahr gefordert, gegen Lessin wegen Geldwäsche und Korruption zu ermitteln, wie ABC berichtete. Lessin soll demnach Millionen Dollar in Europa und den USA angehäuft haben, darunter 28 Millionen Dollar (26 Millionen Euro) an Immobilien in Los Angeles.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...