Politik

De Maizière: „Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“

Lesezeit: 1 min
17.11.2015 21:29
Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte bei einer Pressekonferenz, im Lauf des Tages hätten sich die Hinweise auf einen Anschlag verdichtet. Der niedersächsische Innenminister kündigte massive Polizei-Präsenz in der Stadt Hannover während der Nacht an. Jede Aussage zu den Gründen lehnten die beiden Politiker ab.
De Maizière: „Antworten würde die Bevölkerung verunsichern“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bundesinnenminister Thomas de Maizière sagte in Hannover, die Gefährdung für Deutschland sei hoch, die Lage sei ernst. Es gehen immer wieder Hinweise auf Anschläge ein. Man müsse immer wieder die Glaubwürdigkeit solcher Hinweise überprüfen. Die Entscheidung hätten er und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf dem Flug von Berlin nach Hannover getroffen. Danach habe er den Innenminister von Niedersachsen und den DFB-Präsidenten über die Entscheidung informiert.

Im Fall des Fußballspiels haben sich im Lauf des frühen Abends so verdichtet, dass die Bundesbehörden dringend empfohlen hätten, das Spiel abzusagen. Der Innenminister wollte weder die Quelle noch Hinweise auf das Ausmaß der Gefährdung bekanntgeben. De Maizière bat die deutsche Bevölkerung um einen Vertrauensvorschuss, dass die Behörden keine Aussagen treffen wollen, warum abgesagt wurde.

Die dpa berichtet, der Hinweis auf einen drohenden islamistischen Anschlag beim Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande kam von einem ausländischen Geheimdienst. Die Bild-Zeitung behauptet, der Hinweis sei vom französischen Geheimdienst gekommen.

Der Minister sagte, würde man sagen, worum es sich bei der Gefährdung gehandelt habe, würde dies die Bevölkerung beunruhigen: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“ Außerdem würden Hinweisgeber gegebenenfalls enttarnt. Dies würde der nationalen Sicherheit schaden. Der niedersächsische Innenminister Pistorius sagte, dass nach Bewertung der Hinweise eine Absage außer Frage stand.

Auf die Frage, ob die Sicherheit weiter gefährdet sei, sagte Innenminister Pistorius, das könne man nicht sagen, er hoffe nicht, aber man werde die Polizei-Präsenz entsprechend erhöhen.

Sprengstoff sei bisher nicht gefunden worden. Es gab keine Verhaftungen. Die Syker Kreiszeitung hatte berichtet, dass vor dem Stadion ein sogenannter „Gefährder“ gesichtet worden sei, außerdem habe man Sprengstoff in einem Krankenwagen gefunden. Das bestätigte Pistorius nicht.

Die Stadt wird in der Nacht mit massiver Polizei-Präsenz gesichert.

DFB-Chef Rauball sagte, die Busse der niederländischen und der deutschen Mannschaft seien in eine Polizeistelle geleitet wurden und hätten die Stadt noch am Abend verlassen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik Scholz im Bundestag: Eine Erklärung, die nichts erklärt
28.11.2023

Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung enttäuschte. Weder erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, wie es zu dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bundesrat stimmt besseren Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen zu
28.11.2023

Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFinG), dem nun auch der Bundesrat zugestimmt hat, werden sich die Finanzierungsmöglichkeiten für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kredite an Unternehmen in Eurozone schrumpfen erstmals seit 2015
28.11.2023

Die Zinserhöhung durch die EZB zeigt Wirkung. Der Umfang der Kredite an Unternehmen der Eurozone ist im Oktober so stark zurückgegangen...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse: Scholz erhält Rückendeckung vom DIW
28.11.2023

Die Haushaltskrise rechtfertigt laut DIW-Chef Marcel Fratzscher die Ausrufung einer Notlage auch für 2024. Die Schuldenbremse sei sowieso...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EIT Culture & Creativity - Europa setzt auf Kreativität für KMU
28.11.2023

Europa setzt auf kreative Impulse für wirtschaftliche Transformation: Mit über 70 Millionen Euro fördert das EIT Culture & Creativity...

DWN
Politik
Politik Armes Deutschland – eine Gefahr für die Demokratie
27.11.2023

Neueste Zahlen zum Wohlstand und dessen ungleicher Verteilung zeigen: Die Armut ist in Deutschland auf dem Vormarsch - mit weitreichenden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konsumklima schwach: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft
28.11.2023

Das Konsumklima hat sich vor Weihnachten nur wenig aufgehellt. Doch Ökonomen sind wenig optimistisch. Denn durch die Haushaltskrise drohen...

DWN
Politik
Politik SPD und Grüne gegen Schuldenbremse, FDP weiter dafür
28.11.2023

Die Ampel streitet über den Bundeshaushalt 2024. Allein die FDP will an der Schuldenbremse festhalten. Daher setzen SPD und Grüne auf...