Politik

Balkan-Staaten verweigern Flüchtlingen die Einreise

Lesezeit: 1 min
19.11.2015 14:24
Serbien lässt offenbar seit Donnerstag nur noch Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und aus Afghanistan einreisen. Belgrad reagiert damit auf eine Entscheidung Sloweniens, sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge wieder zurückzuschicken.
Balkan-Staaten verweigern Flüchtlingen die Einreise

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehrere Balkanstaaten lassen nicht mehr alle Flüchtlinge einreisen. Serbien und Mazedonien wiesen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR Menschen ab, die nicht aus dem Nahen Osten oder Afghanistan kommen. Begründet wurde dies mit der Entscheidung des EU-Landes Slowenien, künftig sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge zurückzuschicken. Auf der Balkanroute strömen seit Monaten Hunderttausende in Richtung Nord-Europa. Die meisten von ihnen kommen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan.

„Wir werden niemanden nach Serbien lassen, der seine Reise nicht fortsetzen kann“, sagte der Flüchtlingsbeauftragte der serbischen Regierung, Aleksandar Vulin. Die serbischen Behörden verweigerten an der Grenze zu Kroatien nach UNHCR-Angaben rund 400 Flüchtlingen die Weiterreise. Ein Polizist am Grenzübergang Sid sagte, sie hätten Anweisung, Flüchtlinge aus Algerien, Tunesien, Marokko, Bangladesch, Pakistan und Somalia nicht in die Züge Richtung Kroatien zu lassen. Die Abgewiesenen wurden in ein Lager gebracht.

Flüchtlinge, die versuchten, zu Fuß über die Grenze zu gelangen, wurden laut UNHCR von kroatischen Polizisten gestoppt. Andere Flüchtlinge sitzen den Angaben zufolge im Niemandsland zwischen Mazedonien und Griechenland fest. Dort bereiten die mazedonischen Behörden den Bau eines Grenzzaunes vor.

Ein slowenischer Polizeisprecher bestätigte, es werde nur noch den Flüchtlingen die Weiterreise gestattet, die aus Ländern stammten, in denen es bewaffnete Auseinandersetzungen gebe. Sogenannte Wirtschaftsflüchtlinge würden nach Kroatien zurückgeschickt. Das Verteidigungsministerium kündigte an, Reservisten der Armee sollten bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms helfen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handel warnt vor „Geisterstädten“ - tausende Geschäftsschließungen
23.04.2024

Seit Jahren sinkt die Zahl der Geschäfte in Deutschlands Innenstädten - auch weitere Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen bald...

DWN
Technologie
Technologie Ocean Cleanup fischt 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Ozeanen und Flüssen
23.04.2024

Ein Projekt fischt Tausende Tonnen Plastik aus dem Meer und aus Flüssen. Eine winzige Menge, weltweit betrachtet. Doch es gibt global...

DWN
Technologie
Technologie Astronaut Alexander Gerst rechnet mit permanenter Station auf dem Mond
23.04.2024

Eine feste Basis auf dem Mond - das klingt für viele noch nach Science Fiction, soll aber schon bald Realität werden. Für Astronaut...

DWN
Politik
Politik Zeitungsverlage mahnen von Politik zugesagte Hilfe an
22.04.2024

Der Medienwandel kostet Zeitungshäuser viel Kraft und Geld. Von der Politik fühlen sie sich dabei im Stich gelassen. Sie erinnern die...

DWN
Immobilien
Immobilien Stabilere Aussichten für deutschen Gewerbeimmobilienmarkt nach Volatilität
22.04.2024

Die Nachfrage insbesondere nach Büros im deutschen Gewerbeimmobiliensektor war verhalten im Jahr 2023. Das Segment ist stärker als andere...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Iran-Konflikt: Israels mutmaßlicher Angriff und Teherans Machtspiele
22.04.2024

Ein möglicher israelischer Luftangriff gegen den Iran kennzeichnet die bisherige Spitze der Eskalation im Nahostkonflikt. Dennoch bleibt...

DWN
Politik
Politik Steinmeier reist mit Dönerspieß und Imbissbesitzer in die Türkei
22.04.2024

Zehn Jahre ist es her, dass ein Bundespräsident der Türkei einen Besuch abgestattet hat. Jetzt reist Frank-Walter Steinmeier an den...

DWN
Technologie
Technologie Auftakt der Hannover Messe: Industrie mahnt Reformen an
22.04.2024

In Hannover hat wieder die traditionelles Messe für Maschinenbau und Elektrotechnik begonnen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnete...