Politik

Italien muss vier Sparkassen mit 3,6 Milliarden Euro retten

Die italienischen Banken müssen vier kleine Institute retten, die wegen fauler Kredite und der Rezession in eine Schieflage geraten sind. Die Rettung erfolgt durch die größeren Banken. Sollten diese jedoch in Schwierigkeiten geraten, reicht der Banken-Sicherungsfonds nicht aus.
22.11.2015 23:46
Lesezeit: 1 min

Italien nutzt einen neuen Rettungsmechanismus, um kurzfristig vier krisengeplagte Sparkassen abzuwickeln. Die Rettung der Institute soll 3,6 Milliarden Euro kosten. Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi hat den Plan am Sonntag mit einem Sonderdekret auf den Weg gebracht. Die EU-Kommission hat noch am selben Tag zugestimmt. Die Notenbank des Landes wird die Abwicklung federführend organisieren, das nötige Geld kommt aber von den gesunden Geschäftsbanken wie der UniCredit oder Intesa Sanpaolo. Für den Staat und damit die Steuerzahler fielen in dem Prozess absolut keine Kosten an, erklärte die Notenbank.

Mit dieser Maßnahme will die Regierung in Rom noch vor dem Jahresende die Banca delle Marche, Banca Popolare dell'Etruria, Cassa di Risparmio di Ferrara sowie di Cassa di Risparmio di Chieti auffangen. Es sind allesamt sehr kleine Banken, denen aber die jahrelange Rezession in Italien in Form vieler fauler Kredite zugesetzt hat. Die Notenbank des Landes will nun die problembehafteten Vermögenswerte in vier Sparkassen in einer Bad Bank bündeln und nach Möglichkeit die verbleibenden gesunden Institute an Investoren weiterverkaufen.

Ab Januar gelten neue EU-Regeln, nach denen bei einer Rettung auch Aktionäre, Anleihegläubiger und vermögende Kunden einbezogen werden müssen. Es wird befürchtet, dass Sparer dann Verluste erleiden und mit ihren Einlagen diese Institute meiden. Das könnte zu einer Vertrauenskrise führen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...