Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Regierung der Türkei scharf kritisiert. Die Regierung in Ankara verfolge eine Politik der Islamisierung der Türkei. Die Unterstützung radikaler Richtungen schaffe eine sehr ungünstige Atmosphäre, sagte Putin der Agentur Interfax zufolge. Dies habe nichts mit dem Islam zu tun, sagte Putin laut TASS. Russland habe eine große muslimische Bevölkerung und schätze den Islam als Religion (Video am Anfang des Artikels). Doch die Linie, die Erdogan verfolgt, sei die einer „radikalen Gruppe“ des Islam. Der Abschuss der russischen Maschine sei nur ein Vorfall, der eine Entwicklung bestätige, die er und viele andere Führer der Welt seit längerem mit Sorge beobachte. Er könne russischen Bürgern derzeit nicht sagen, dass sie in der Türkei sicher seien. Damit unterstrich Putin eine Reisewarnung von Außenminister Sergej Lawrow. Diese Warnungen dürften die türkische Tourismus-Branche empfindlich treffen.
Sein Sprecher Dmitri Peskow bekräftigte, dass Russland den Abschuss als Verstoß gegen das Völkerrecht und eine außerordentlich unfreundliche Handlung werte. Ein gemeinsamer Anti-Terror-Kampf mit der Türkei stehe in Zweifel.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu bekräftigte, dass Moskau alle militärischen Kontakte mit Ankara vorerst einfrieren werde. Langfristig sendet Russland jedoch Zeichen des Pragmatismus aus: Der Diplomat Alexander Orlow hatte in einem Interview gesagt, zum Terrorkampf sei Russland zur Einrichtung einer gemeinsamen Kommandozentrale unter anderem mit der Türkei bereit.