Frankreichs Außenminister Laurent Fabius hat nach dem Treffen seines Präsidenten mit Russlands Präsident Wladimir Putin eine Einbeziehung der syrischen Regierungstruppen in den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) als Möglichkeit akzeptiert. Bei der Bekämpfung der Extremisten gebe es „zwei Maßnahmen: Bombardierungen und Truppen am Boden“, sagte Fabius am Freitag im Radiosender RTL. Die Bodentruppen könnten nicht von Frankreich gestellt werden, aber von Einheiten der oppositionellen Freien Syrischen Armee, von sunnitischen arabischen Truppen „und warum nicht auch von Regierungstruppen“, sagte Fabius. Diese Truppen werden vom syrischen Präsidenten Baschar al-Assad befehligt.
Die Breitschaft der Franzosen, mit Assad direkt und sogar militärisch zu kooperieren, ist ein großer strategischer und diplomatischer Erfolg für die Russen: Eine Zusammenarbeit mit Assad wurde von den westlichen Staaten bislang ausgeschlossen (Video am Anfang des Artikels).
Putin hat die Koalition im Nahen Osten sehr geduldig aufgebaut: Er hat den Iran, den Irak und China auf seine Seite gebracht. In Bagdad gibt es mittlerweile ein gemeinsames Zentrum der Geheimdienste. Putin hat sich außerdem beständig mit US-Präsident Barack Obama ausgetauscht und bereits bei der UN-Vollversammlung eine militärische Zusammenarbeit vereinbart.
Die Neocons und die Nato haben gegen diese Zusammenarbeit bis zuletzt opponiert. Nach dem Schwenk von Frankreich dürfte diese Widerstand vorerst gebrochen sein. Allerdings haben die Geheimdienste und die Hardliner erst am Montag mit dem Abschuss einer russischen Maschine versucht, die entstehenden Allianzen zu torpedieren. Russland hat auf die Provokation jedoch sehr besonnen reagiert. Die Interessen Russlands in der Region sind langfristig.