Boomende Geschäfte in China und Nordamerika sichern das Wachstum des Sportausrüsters Nike. Der Weltmarktführer legte im abgelaufenen Geschäftsquartal in beiden Regionen stärker zu als der Erzrivale Adidas, der den US-Konzern in dessen Heimatmarkt bisher vergeblich attackierte und ihm auch im größten Land Asiens den ersten Platz überlassen musste. In Westeuropa schaffte Nike allerdings weniger Wachstum als Adidas, wie aus dem in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht der Amerikaner hervorgeht.
Während das Geschäft von Nike ähnlich wie bei Adidas vor allem dank teurer Schuhe und Sportmode operativ gut läuft, macht der starke Dollar dem US-Konzern zunehmend zu schaffen. Weil die Währungen in fast allen Teilen der Welt gegenüber dem Dollar an Wert verloren, nimmt das Unternehmen nach dem Umtausch der Auslandserlöse weniger ein als bisher. Auch aus diesem Grund legte der Konzernumsatz in den Monaten September bis November lediglich um vier Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar zu, das sind umgerechnet sieben Milliarden Euro.
Adidas hatte seine Erlöse im Zeitraum Juli bis September um 18 Prozent auf knapp 4,8 Milliarden Euro gesteigert. Die Werte sind allerdings nicht uneingeschränkt vergleichbar, da beide Konzerne ihre Zahlen nicht für denselben Zeitraum ausweisen.
Als positiv für die gesamte Branche wertete Analyst Jörg Philipp Frey von M.M.Warburg, dass Nike Preiserhöhungen durchsetzen konnte. Das werde auch Adidas Spielraum für höhere Preise geben. Der Vorsteuergewinn kletterte bei Nike um zehn Prozent auf 970 Millionen Dollar.
Am besten lief das Geschäft für Nike im weltweit größten Markt Nordamerika, wo die Erlöse um zehn Prozent und der Vorsteuergewinn um zwölf Prozent zulegten, sowie in der Region China. In der Volksrepublik und Taiwan kletterten die Umsatz und Gewinn jeweils um knapp 30 Prozent.
In Westeuropa konnte Adidas Boden gutmachen. Die Deutschen hatten ihren Umsatz in der Heimatregion im Sommer um 18 Prozent gesteigert. Nike kam dort in seinem zurückliegenden Quartal lediglich auf ein Plus von zwölf Prozent. Und nach dem Umtausch in Dollar war der Betrag nur noch genauso hoch wie vor Jahresfrist: 1,3 Milliarden Dollar.