Das Biotechunternehmen Qiagen hat seine Gewinnziele für das vergangene Jahr nicht erreicht und damit seine Investoren verprellt. Nachdem der Vorstand bereits Ende Oktober die Ergebnisprognose für 2015 gestutzt hatte, setzte er nun die Messlatte nochmal tiefer. Qiagen-Aktien fielen darauf am Montag um fast zwölf Prozent – der größte Kursrutsch seit mehr als sieben Jahren. Enttäuscht zeigten sich Analysten auch von der Prognose für das neue Geschäftsjahr. „Das ist ein weiterer Rückschlag“, urteilte Oliver Reinberg von Kepler Cheuvreux.
Für 2016 erwartet Qiagen, dass der bereinigte Konzernumsatz um etwa sechs Prozent steigen wird und der bereinigte Gewinn je Aktie in etwa im gleichen Maß zulegen soll. Daher sei nur mit einer leichten Verbesserung der Rendite zu rechnen, kritisierten Analysten. Grund sind vor allem höhere Investitionen, die der Vorstand zum Ausbau des Geschäfts plant.
Im abgelaufenen Jahr machten Qiagen ein schwächeres Instrumentengeschäft und geringere Umsätze aus Partnerschaften zur Entwicklung von Begleitdiagnostika einen Strich durch die Rechnung. Der Gewinn je Aktie dürfte daher nun 1,13 bis 1,14 Dollar betragen statt der zuletzt prognostizierten 1,16 Dollar. Der Konzernumsatz dürfte im Vergleich zum Vorjahr wechselkursbereinigt um rund drei statt der anvisierten vier Prozent gestiegen sein. Endgültige Zahlen für das vergangene Jahr will Qiagen am 2. Februar veröffentlichen.