Deutschland

Italiener entwickeln Bahngleise aus Recycling-Material

Ein italienisches Start-up entwickelt Gleise aus Recycling-Material, die Strom erzeugen können. Dabei wandeln sie den Druck der Züge auf die Schwellen in Elektrizität um. Das Sparpotential ist enorm: Weltweit müssen jährlich rund 70 Millionen Gleisteile ersetzt werden.
11.01.2016 10:40
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das Start-up Greenrail entwickelte vielversprechende neue Gleise, die bei Benutzung Strom erzeugen. Die Plastik-Schwellen bestehen hauptsächlich aus recycelten Reifen und Plastikabfällen. Ein Betonkern sorgt laut Green-Rail-Chef Giovanni Maria de Lisi für die nötige Stabilität, berichtet das Forbes-Magazin.

Der Kunststoffanteil biete demnach zahlreiche Vorteile: Das weiche Recycling-Material spare nicht nur Herstellungs- und Instandhaltungskosten, sondern dämpfe auch die Schwingungen: Somit seien die Gleise leiser und haltbarer, aber dennoch stabiler als gewöhnliche Gleise. Dies bedeutet in der Summe eine enorme Ersparnis, zumal Gleise als Verschleißteile ohnehin regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Weltweit müssen jährlich rund 70 Millionen Schwellen ersetzt werden.

Setzt man statt der gewöhnlichen nun jedesmal die Greenrail-Schwellen ein, so recycelt man nicht nur das Plastikmaterial, sondern kann auch die Energie, die für die Zugfahrten aufgewendet werden muss, teilweise „wiederverwenden“: Denn so genannte Piezo-Elemente in den Bahngleisen aus Recycling-Material erzeugen Strom: Sie wandeln den Druck der darüberfahrenden Züge in Elektrizität um. Zehn bis fünfzehn durchfahrende Züge pro Kilometer und Stunde reichen dabei laut Hersteller für bis zu 120 Kilowatt Strom. Per Wechselrichter würden diese direkt ins Strom-Netz eingespeist.

Zusammen mit der Polytechnischen Universität Mailand will das Green-Rail-Start-up den patentierten Prototyp nun marktreif machen.

***

Informieren Sie sich hier über die Produkte der KfW.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...