Finanzen

Deutsche Bank beruhigt Anleihe-Gläubiger: Haben genug Liquidität

Lesezeit: 1 min
08.02.2016 20:47
Die Deutsche Bank versucht die Investoren nach dem dramatischen Absturz ihrer Aktie zu beruhigen. Die Aktie war mit einem Minus von 9,5 Prozent auf 13,82 Euro aus dem Handel gegangen.
Deutsche Bank beruhigt Anleihe-Gläubiger: Haben genug Liquidität
Das Update der DB zur Liquidität. (Grafik: Deutsche Bank)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Bank habe genügend Liquidität, um spezielle Anleihen zu bedienen, teilte das Geldhaus am Montagabend mit. Nach dem Rekordverlust von fast sieben Milliarden Euro machten sich zahlreiche Investoren sorgen, die Bank könne ihre Zinszahlungen auf die sogenannten AT1-Bonds aussetzen. Diese Anleihen werden nur bedient, wenn die Kapitalausstattung der Deutschen Bank ausreicht.

Das Geldhaus erklärte, es habe rund eine Milliarde Euro zur Verfügung, um die Zinszahlung von rund 0,35 Milliarden Euro am 30. April 2016 zu leisten. Für 2017 stünden ohne Berücksichtigung des operativen Ergebnisses 2016 geschätzt rund 4,3 Milliarden Euro zur Verfügung. So werde unter anderem der Verkauf der 19,99-prozentigen Beteiligung an der Hua Xia Bank einen positiven Effekt von rund 1,6 Milliarden Euro haben. Zudem stünden rund 1,9 Milliarden Euro an Reserven zur Verfügung, um gegebenenfalls zukünftig auftretende Verluste zu kompensieren.

Die Aktie der Deutschen Bank verloren 9,5 Prozent und schlossen bei 13,82 Euro - so tief hat sie einen Börsentag noch nie beendet. Im Handelsverlauf waren die Titel des Geldhauses zeitweise um 11,8 Prozent auf 13,46 Euro eingebrochen - und lagen damit nur noch knapp über dem im Januar 2009 im Handelsverlauf aufgestellten Rekordtief von 13,39 Euro.

Die Deutsche Bank war vom Abverkauf besonders betroffen, doch beileibe nicht das einzige Opfer einer von viele Beobachtern eher irrational bewerteten Abkehr von Bank-Werten. Die FT berichtet von mehreren Analysten, die die Kurseinbrüche für überzogen halten. Die Aktien der Commerzbank verloren ebenfalls 9,5 Prozent, die Titel der französischen Societe Generale und der spanischen Banco Santander büßten jeweils gut sechs Prozent ein. Der europäische Banken-Index sank um 5,6 Prozent auf 138,18 Punkte.

Doch auch die US-Investmentbanken wurden in den Strudel gerissen: Morgan Stanley und Goldman Sachs verloren im Lauf des Tages an der Wall Street bis zu 6 Prozent.

Die Investoren fürchten, dass die US-Notenbank als eine der letzten der großen Zentralbanken Negativ-Zinsen einführen könnte. Dann wird das klassische Bankgeschäft noch unattraktiver. Außerdem will die Fed im März einen verschärften Stress-Test durchführen - dann könnte es für einige Institute weitere unangenehme Überraschungen geben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neuentdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...