Finanzen

Erholung bei Bankenaktien stützt Europas Börsen

Der Handel an Europas Börsen war am Mittwoch von starken Kursgewinnen geprägt. Einen großen Anteil daran hatte die breit angelegte Erholung bei Bankaktien. Dennoch ist die Situation immer noch nicht entschärft.
10.02.2016 17:11
Lesezeit: 2 min

Gestützt von einer kräftigen Erholung der Finanzwerte sind die Kurse an europäischen Börsen am Mittwoch wieder gestiegen. Dax und EuroStoxx50 legten um 2 beziehungsweise 2,5 Prozent auf 9060 und 2800 Punkte zu. Der europäische Banken-Index gewann zeitweise sogar 5,8 Prozent.

Zu den Favoriten des Tages zählte die Deutsche Bank, deren Aktien sich in der Spitze um fast 17 Prozent verteuerten. Das ist der größte Kurssprung seit sieben Jahren. Am Nachmittag lag die Aktie rund 12 Prozent im Plus. In den vergangenen beiden Wochen war ihr Kurs allerdings wegen eines Rekord-Verlustes und anschließenden Spekulationen um Zahlungsschwierigkeiten um rund 30 Prozent eingebrochen. Zur aktuellen Entspannung trug offenbar zufolge ein Zeitungsbericht bei, die Deutsche Bank wolle eigene Anleihen im Volumen von mehreren Milliarden Euro zurückkaufen, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.

Auch die übrigen europäischen Finanzwerte gingen auf Erholungskurs. Aktien der Commerzbank gewannen rund 8,2 Prozent hinzu, diejenigen von Intesa Sanpaolo aus Italien 15,5 Prozent, von Societe Generale aus Frankreich 9 Prozent und von HSBC aus Großbritannien 2,1 Prozent. Der Kurssprung bei der Deutschen Bank dämpfe die Furcht vor Ansteckungseffekten innerhalb des Finanzsektors, sagte Francois Savary, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Prime Partners.

Im Fokus standen auch Titel von Vonovia und Deutsche Wohnen. Obwohl die mit einem Volumen von 14 Milliarden Euro größte Fusion in der deutschen Immobilienbranche nach monatelangen Verhandlungen platzte, bauten beide Aktien ihre Kursgewinne aus. Bei Deutsche Wohnen könnten sich Anleger nun wieder auf den hochwertigen Immobilienbestand und die solide Bilanz konzentrieren, schrieb DZ-Bank-Analyst Karsten Oblinger. Die Aktien der Immobilienfirma gewannen 4,4 Prozent. Titel von Vonovia legten 5,5 Prozent zu.

Am Rohstoffmarkt war eine Stabilisierung des Ölpreises zu beobachten. Die richtungsweisende Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 0,25 Prozent auf 31 Dollar je Barrel (159 Liter), nachdem ihr Preis am Vortag um knapp acht Prozent gesunken war. Eine deutliche Erholung sei aber erst dann zu erwarten, wenn sich die Opec und andere Staaten auf eine Kürzung der Fördermengen einigen, betonten Börsianer. Der rasante Preisverfall bei Erdöl hat in den vergangenen Monaten Nervosität an den Aktienmärkten geschürt und zu den Verlusten des Leitindex Dax beigetragen.

Ohne größeren Einfluss auf die Kurse blieben die Aussagen der US-Notenbankchefin zur wirtschaftlichen Lage. Janet Yellen wies in ihrem vorab veröffentlichten Redetext anlässlich ihrer halbjährlichen Anhörung vor dem US-Kongress unter anderem auf die Risiken für die Konjunktur hin.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Technik streikt: Zählt Ausfallzeit zur Arbeitszeit?
01.07.2025

Wenn im Büro plötzlich die Technik versagt, stellt sich schnell eine Frage: Muss weitergearbeitet werden – oder zählt die Zeit...

DWN
Politik
Politik NATO ohne Substanz: Europa fehlen Waffen für den Ernstfall
01.07.2025

Europa will mehr für die Verteidigung tun, doch der Mangel an Waffen, Munition und Strategie bleibt eklatant. Experten warnen vor fatalen...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...