Politik

Mitten in der Krise: Mehrheit der Spanier erwartet Neuwahl

Lesezeit: 1 min
15.02.2016 00:30
Bis Ende des Monats muss Sozialistenchef Pedro Sanchez eine Koalition zusammenstellen. Doch mitten in der Krise droht in Spanien der Stillstand: Die Bürger erwarten mehrheitlich Neuwahlen.
Mitten in der Krise: Mehrheit der Spanier erwartet Neuwahl

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Eine immer größere Mehrheit der Spanier hält angesichts der zähen Regierungsbildung einer Umfrage zufolge Neuwahlen für unumgänglich. 58 Prozent der rund 800 Befragten gaben in der am Sonntag veröffentlichten Erhebung für die Zeitung ABC an, sie erwarteten keinen erfolgreichen Abschluss der Koalitionssondierungen. Damit wuchs das Lager der Skeptiker binnen eines Monats um rund fünf Punkte.

Derzeit sondiert Sozialistenchef Pedro Sanchez die Möglichkeiten für eine Koalition. Am Freitag hatte er die Hoffnung geäußert, bis Ende Februar ein Regierungsbündnis schmieden und Anfang März im Parlament die Vertrauensfrage stellen zu können. Sollte er dabei keine Mehrheit bekommen, hätten Vertreter anderer Parteien noch zwei Monate Zeit, eine Regierung zu bilden. Gelingt dies in der Frist nicht, müssen Neuwahlen abgehalten werden.

Nach der Wahl vom Dezember verfügen weder das linke noch das rechte Lager über eine eigene Mehrheit. Nachdem der amtierende Ministerpräsident Mariano Rajoy vergeblich für eine Koalition seiner konservativen Volkspartei mit den Sozialisten und der bürgerlichen Protestpartei Ciudadanos geworben hatte, beauftragte König Felipe Anfang Februar Sanchez mit der Regierungsbildung.

Eine Koalition mit Rajoys Volkspartei hat Sanchez ausgeschlossen. Ein Bündnis mit der linken Protestpartei Podemos erscheint derzeit wegen Differenzen über den Kurs des unter hoher Arbeitslosigkeit leidenden Euro-Landes sehr schwierig zu erreichen. Allerdings dürfte Sanchez daran gelegen sein, Neuwahlen zu vermeiden, da jüngsten Umfragen zufolge Podemos die Sozialisten als zweitstärkste Kraft überholen dürften.

Die zähe Regierungsbildung droht nach Einschätzung der EU-Kommission, zur Verschleppung von Reformen zu führen und die Wirtschaft zu verunsichern.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...