Der Triebwerkbauer MTU profitiert von dem starken Dollar und guten Geschäften mit der Wartung ziviler Flugzeugantriebe. Der Überschuss stieg im vergangenen Jahr auf vergleichbarer Basis um 21 Prozent auf 307 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. In Aussicht gestellt hatte der Vorstand 295 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (Stufe Ebit) stieg deutlicher als prognostiziert um 15 Prozent auf 440 Millionen Euro.
„Die durchweg positiven Marktindikatoren erlauben es uns, die Messlatte für 2016 wieder ein Stück höher zu legen“, erklärte Vorstandschef Reiner Winkler. Der Münchner Konzern profitiere davon, dass Flugzeugbauer wie Airbus oder Boeing hohe Auftragsbestände für Modelle hätten, an deren Antrieben MTU mitwirke. Zudem wachse der Markt für Triebwerke, die die Münchner bei Kunden Instand halten, überdurchschnittlich stark. Dass die Aufträge in Dollar abgerechnet werden, verleiht dem Konzern in Euro zusätzlichen Schub. Der Auftragsbestand legte im Schlussquartal nochmals zu, so dass MTU nach eigenen Angaben nun für fast drei Jahre ausgelastet ist.
Überschattet wurde der Gewinnanstieg von MTU Aero von einem aus Sicht der Anleger enttäuschenden Umsatz. Die Aktie des Triebwerkbauers brach gegen den Trend um sechs Prozent ein und war damit Schlusslicht im Nebenwerte-Index MDax. Das Unternehmen steigerte die Erlöse 2015 zwar um 13,3 Prozent auf 4,435 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten allerdings im Schnitt mit 4,56 Milliarden Euro gerechnet. Auf den Umsatz werde derzeit besonders geachtet, sagte ein Börsianer. Beim operativen Gewinn übertraf MTU mit 440 Millionen Euro die Markterwartung (438 Millionen Euro) leicht.