Politik

Gesetzlichen Krankenkassen droht Defizit wegen Flüchtlingen

Die gesetzlichen Krankenkassen müssen sich offenbar wegen der Flüchtlinge und Einwanderer auf ein signifikantes Defizit einstellen. Im Jahr 2017 droht ein Loch von einer Milliarde Euro.
17.02.2016 10:56
Lesezeit: 1 min

Die Nachrichtenagentur AFP meldet:

Den gesetzlichen Krankenkassen droht nach einem Medienbericht als Folge der Flüchtlingskrise ein hohes Defizit. Bereits in diesem Jahr werde eine Lücke von mehreren hundert Millionen Euro entstehen, weil der Bund für Flüchtlinge und andere Hartz-IV-Empfänger zu geringe Krankenkassenbeiträge überweise, berichtete die Frankfurter Rundschau am Mittwoch unter Berufung auf eigene Recherchen. Im Jahr 2017 könne das Loch auf über eine Milliarde Euro steigen.

Die Frankfurter Rundschau verwies darauf, dass Flüchtlinge in Bezug auf die Sozialsysteme nach 15 Monaten normalen Arbeitnehmern gleich gestellt werden. Wenn sie keinen Job haben, haben sie Anspruch auf das Arbeitslosengeld II und erhalten die vollen Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, der Bund zahle die jeweiligen Beiträge.

Die derzeit vom Bund gezahlten rund 90 Euro monatlich für jeden Hartz-IV-Empfänger seien aber nicht ansatzweise kostendeckend. Zwar fehlten noch verlässliche Zahlen zu den von Flüchtlingen verursachten Gesundheitskosten. Erste Erfahrungswerte aus Hamburg gingen aber von Kosten in Höhe von 180 bis 200 Euro pro Monat aus.

Die FR ging auf dieser Grundlage von einer Lücke von 100 Euro pro Monat und Flüchtling aus. Damit würde den Kassen nach den von der Zeitung angestellten Berechnungen pro 100.000 auf Hartz IV angewiesenen Flüchtlinge ein Defizit von 120 Millionen Euro im Jahr entstehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...