Mit Enttäuschung haben Anleger in Asien am Montag auf den Ausgang des G20-Treffens reagiert. Anleger monierten, dass die 20 größten Industrie- und Schwellenländer nicht wie erhofft konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung der schwächelnden Weltwirtschaft verkündet hätten. Stattdessen stellten sie Reformen in Aussicht.
In China sorgte zudem die anhaltende Flucht vieler institutioneller Anleger in Immobilien für Verunsicherung. Verstärkt wurde sie unter anderem von schwachen Zahlen wachstumsstarker Unternehmen. Der Index der 300 größten Werte an den Börsen Schanghai und Shenzhen brach daraufhin um bis zu 4,3 Prozent ein und notierte so niedrig wie zuletzt vor rund einem Jahr. In der vergangenen Woche war er bereits um knapp acht Prozent abgerutscht. „Geld fließt aus Aktien ab, weil Anleger keine Anzeichen für weitere Kursgewinne sehen“, sagte Fondsmanager Shen Weizheng von Ivy Capital.
Im Sog der chinesischen Börsen büßte der Tokioter Leitindex ein Prozent ein. Hier drückte zudem die erneute Aufwertung der eigenen Währung auf die Stimmung. Sie macht Waren japanischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig. Aus Furcht vor erneuten Kursturbulenzen an den chinesischen Börsen sowie einer weiteren Abkühlung der Weltkonjunktur flüchteten Anleger in diesen „sicheren Hafen“.
Der Dollar verbilligte sich um knapp ein Prozent auf 112,93 Yen, obwohl die starken US-Konjunkturdaten vom Freitag Spekulationen auf eine baldige weitere Zinserhöhung der Notenbank Fed schürten. „Es ist zwar noch zu früh, um das Ende der Yen-Ralley zu verkünden“, sagte Koji Fukaya, Chef des Finanzdienstleisters FPG Securities, spekulativ orientierte Anleger reduzierten aber bereits ihre Wetten auf eine weitere Aufwertung.
In Südkorea hievte die Aussicht auf steigende US-Zinsen den Dollar zeitweise auf ein Fünfeinhalb-Jahres-Hoch von 1245,30 Won. Weitere Kursausschläge seien wegen Spekulationen auf Won-Stützungskäufe aber nicht zu erwarten, sagte Analyst Park Sung-woo vom Brokerhaus NH Futures.