Finanzen

IWF warnt vor Entgleisung der Weltwirtschaft

Der IWF warnt vor einer Rezession der Weltwirtschaft. Nur ein Bündel verschiedener Maßnahmen bestehend aus Geld-, Fiskal- und Strukturpolitik könnte das Wachstum sichern. Doch die Möglichkeiten der Geldpolitik sind mittlerweile begrenzt, so der IWF.
08.03.2016 17:27
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Weltwirtschaft droht dem Vizechef des Internationalen Währungsfonds, David Lipton, zufolge aus der Wachstumsspur zu geraten. Sie befinde sich an einer heiklen Weggabelung, „an der das Risiko einer Entgleisung gewachsen ist“, sagte Lipton am Dienstag bei einer Veranstaltung in Washington laut Reuters. Nötig seien entschiedene Schritte, um die Weltwirtschaft zu beleben. Die Risiken hätten in jüngster Zeit nochmals zugenommen und auch die Basis für die jüngsten Wachstumsprognosen könnte sich seiner Meinung nach weiter aufgeweicht haben.

Um das Wachstum zu stärken, ist nach Liptons Worten ein Dreiklang aus geld-, finanz- und strukturpolitischen Maßnahmen notwendig. Zum einen müssten die Staaten mehr für die Binnennachfrage tun und dürften sich nicht zu sehr auf andere Länder verlassen. Daneben sollten die Notenbanken nach Möglichkeit den konjunkturstützenden Kurs beibehalten. „Eine vorzeitige Rücknahme der geldpolitischen Unterstützung würde nicht nur der Glaubwürdigkeit dieser Politik schaden, sie könnte vielmehr das auslösen, was wir zu vermeiden suchen“, sagte er, nämlich eine weitere wirtschaftliche Abschwächung.

Allerdings seien die Spielräume der Geldpolitik für konjunkturelle Impulse inzwischen begrenzt, räumte Lipton ein. Nicht bekannt ist, ob sich Lipton zu der relativen Erfolglosigkeit der expansiven Geldpolitik bedeutender Zentralbanken oder zu den von ihr ausgehenden Risiken äußerte.

Die Finanzpolitik muss Lipton zufolge eine stärkere Rolle bei der Wachstumsstärkung spielen, etwa durch höhere Investitionen in den Ländern, die sich das leisten könnten. Das zielt offenbar auch auf Deutschland ab. Daneben sollten sowohl die Industrie- als auch die Schwellenländer Strukturreformen vornehmen, um ihre Wachstumskraft zu stärken. Dies entspricht einer Fraktion innerhalb der Finanzminister, die während des G 20-Treffens in Schanghai in strukturellen Reformen wie Investitionen in die Infrastruktur das probateste Mittel zur Stimulierung des Wachstums erkannten und sich gegen eine Fortführung geldpolitischer Schritte aussprachen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Afrikas Migrationspotenzial: Die globale Ordnung steht vor einer tektonischen Verschiebung
21.06.2025

Afrikas Bevölkerung wächst, während der Westen altert. Millionen gut ausgebildeter Migranten verändern schon heute globale...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands stille Stärke: Wie Rechtsstaat und Verwaltung zum unterschätzten Standortvorteil werden
21.06.2025

Als Max Weber 1922 mit seiner Bürokratie-Theorie die Basis für die deutsche Verwaltung legte, galt sie weltweit als innovatives Vorbild....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Rückschlag für Elektroautos – kommt das Ende wie vor 100 Jahren?
21.06.2025

Vor 100 Jahren verschwanden Elektroautos wegen politischer Entscheidungen von den Straßen. Heute wiederholt sich die Geschichte: Donald...

DWN
Politik
Politik Wie der Westen seine Werte in der Wüste verrät: Big Tech versteckt die Probleme unter glänzenden Fassaden
21.06.2025

Big Tech hofiert autoritäre Regime vom Golf – im Tausch gegen Milliarden, Macht und Rechenzentren. Doch hinter der glitzernden Fassade...

DWN
Politik
Politik Deutschland steht vor dem historischen Aufschwung – aber es gibt ein großes Problem
21.06.2025

Mit der faktischen Abschaffung der Schuldenbremse beginnt Deutschland eine neue Ära – mit enormen Investitionen in Militär,...

DWN
Panorama
Panorama KI-Musik auf dem Vormarsch: Gefahr oder Chance für die Musikbranche?
21.06.2025

KI-Musik verändert die Musikbranche – kreativ, disruptiv, kontrovers. Künstler verlieren Kontrolle und Einnahmen. Doch wie weit darf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Disney gegen die KI: Wem gehört das Internet noch?
21.06.2025

Disney zieht gegen Midjourney vor Gericht – und kämpft nicht nur für Mickey Mouse, sondern für unser digitales Eigentum. Wenn selbst...

DWN
Politik
Politik Putins Informationskrieg: Warum der Westen bereits verliert
21.06.2025

Während Russland mit Desinformation und Zynismus die Ordnung zerschlägt, wirkt der Westen wie ein schläfriger Zuschauer. Genau deshalb...