Finanzen

E.ON meldet Rekordverlust in Milliarden-Höhe

Lesezeit: 1 min
09.03.2016 09:30
Der Energieversorger E.ON hat für das vergangene Jahr einen hohen Verlust von rund 7 Milliarden Euro bekanntgegeben. Der Konzern steht kurz vor der Aufspaltung in zwei Unternehmensteile. Eine Dividende von 0,50 Euro pro Aktie soll dieses Jahr trotz des Verlusts ausbezahlt werden.
E.ON meldet Rekordverlust in Milliarden-Höhe

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Energiekonzern E.ON hat vor der geplanten Aufspaltung den Rekordverlust seiner Unternehmensgeschichte eingefahren, wie Reuters meldet. Unter dem Strich habe der größte deutsche Versorger 2015 einen Fehlbetrag von sieben Milliarden Euro verbucht, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Grund hierfür seien vor allem hohe Abschreibungen auf Kraftwerke und der Einbruch der Strom-Großhandelspreise gewesen. Im laufenden Jahr werde der operative Gewinn der Unternehmensführung zufolge weiter schrumpfen. Die Aufspaltung in einen Ökostrom-Konzern und einen für Kohle- und Gaskraftwerke sei aber trotzdem richtig, sagte Vorstandschef Johannes Teyssen. Er bereitete die Anleger zugleich auf niedrigere Dividenden vor.

Der operative Gewinn (Ebitda) fiel 2015 um zehn Prozent auf 7,557 Milliarden Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 7,26 Milliarden Euro gerechnet. Die Aktionäre sollen eine stabile Dividende von 50 Cent je Aktie erhalten. Dies muss aber nicht so bleiben. Seit Bekanntgabe der Aufspaltung Ende 2014 habe sich das wirtschaftliche Umfeld deutlich verschlechtert, betonte Teyssen. Die veränderte Lage müsse in den künftigen Investitionen und Dividenden berücksichtigt werden.

Der Konkurrent RWE hatte bereits für 2015 einen weitgehenden Dividendenausfall bekannt gegeben. Den Versorgern machen die unter dem Druck des Ökostromausbaus stark gefallenen Strom-Großhandelspreise zu schaffen. Bei E.ON brach das Ergebnis der Stromerzeugung 2015 um ein Drittel ein.

Für 2016 stellte Teyssen inklusive der neuen Energiegesellschaft Uniper einen Rückgang des Ebitda auf 6 bis 6,5 Milliarden Euro in Aussicht. Nach der in diesem Jahr geplanten Abspaltung von Uniper werde die Prognose geringer ausfallen. E.ON will sich noch 2016 aufspalten. Die Gas- und Kohlekraftwerke werden bei Uniper geführt, während E.ON sich auf das Ökostromgeschäft konzentrieren will. Über die Aufspaltung muss im Juni die Hauptversammlung entscheiden. Teyssen verspricht sich davon ein klareres Profil.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Osterfreude und EM-Fieber: Hoffnungsschimmer für Einzelhandel
28.03.2024

Das Ostergeschäft verspricht eine Wende für den deutschen Einzelhandel - nach einem düsteren Februar. Wird die Frühlingshoffnung die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkrise für Banken noch nicht überwunden
28.03.2024

Die deutschen (Pfandbrief-)Banken sind stark im Gewerbeimmobilien-Geschäft engagiert. Das macht sie anfällig für Preisrückgänge in dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifkonflikt gelöst: Keine Lufthansa-Streiks zu Ostern
28.03.2024

Nachdem die Deutsche Bahn ihren Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft GDL in dieser Woche gelöst hat, scheinen auch bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Der Ukraine-Krieg macht's möglich: Euro-Bonds durch die Hintertür
27.03.2024

Die EU-Kommission versucht, mehr Macht an sich zu ziehen. Das Mittel der Wahl hierfür könnten gemeinsame Anleihen, sogenannte Euro-Bonds,...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr unterstützt Strukturwandel in der Lausitz
27.03.2024

In Bernsdorf im Landkreis Bautzen wird ein neues Logistik-Zentrum der Bundeswehr entstehen. Das entschied Verteidigungsminister Boris...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU blockiert Übernahme von ITA Airways und schützt Lufthansa vor sich selbst
27.03.2024

Brüssel hat neue Hürden für die Übernahme der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways aufgestellt. Die dänische EU-Kommissarin...