Nach seinen jüngsten Kursverlusten ist der Dax am Dienstag mit einem Plus in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex gewann 0,8 Prozent auf 9935 Zähler - vor dem langen Osterwochenende war er um 1,7 Prozent abgerutscht. Im Fokus steht die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Anleger rätseln, wie die Währungshüter die künftige Zinspolitik gestalten werden. Nachdem die Fed zunächst behutsame Zinserhöhungen angekündigt hatte, häufen sich nun die Hinweise der Notenbanker auf ein Handeln schon im April.
Einziger Dax-Verlierer waren Volkswagen mit einem Abschlag von 1,2 Prozent. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa droht VW-Aktionären angesichts möglicher Milliardenstrafen im Abgas-Skandal ein Totalausfall der Dividende. Zu den größten Gewinnern zählten die Titel von ThyssenKrupp und der Deutschen Bank, die sich jeweils um rund 1,5 Prozent verteuerten.
Schwache Konjunkturdaten und Unsicherheiten über die weitere Zinspolitik der US-Notenbank hatten am Dienstag auch an den asiatischen Börsen den Handel bestimmt. Der Nikkei-Index in Tokio gab ebenso leicht nach wie der MSCI-Index für die Börsen außerhalb Japans. Anleger erwarteten neue Signale über die Entwicklung der US-Zinsen von einer Rede der Notenbankchefin Janet Yellen im Laufe des Tages.
Der 225 Werte umfassende Nikkei schloss 0,18 Prozent tiefer bei 17.103 Punkten. Insgesamt seien die Verkäufe eher lau ausgefallen, sagte Nicholas Smith, Aktienstratege bei CLSA. Die Börse in Schanghai lag 0,8 Prozent im Minus. Der MSCI-Index fiel um 0,3 Prozent.
Die Stimmung in Tokio wurde von einheimischen Konjunkturdaten getrübt: Die Arbeitslosenquote stieg im Februar leicht an. Der Einzelhandelsumsatz lag im selben Monat im Jahresvergleich nur 0,5 Prozent höher, während Experten ein Plus von 1,7 Prozent erwartet hatten.
US-Wirtschaftsdaten enttäuschten ebenfalls. Die US-Verbraucher steigerten ihre Ausgaben im Februar lediglich um 0,1 Prozent. Zudem revidierte das Handelsministerium die Daten für Januar nach unten. Analysten werteten dies als Anzeichen dafür, dass die US-Wirtschaft zu Jahresbeginn an Schwung verloren hat. Investoren spekulierten daher trotz des brummenden Arbeitsmarkts eher auf ein weiteres Abwarten der US-Notenbank. Die Fed hatte die Zinszügel im Dezember erstmals seit fast zehn Jahren angezogen. Sie will jedoch die Geldpolitik dieses Jahr behutsam weiter straffen. Ein Euro wurde mit 1,1187 Dollar bewertet nach 1,1193 Dollar im späten New Yorker Handel. Der Dollar wurde mit 113,60 Yen gehandelt nach 113,43 Yen in den USA.