Der Bieter-Wettstreit um die Hotelkette Starwood-Hotels ist mit einem überraschenden Paukenschlag zu Ende gegangen. Die Investoren um den chinesischen Versicherer Anbang zogen am Donnerstag ihr erst vor drei Tagen erhöhtes Angebot zurück. Aufgrund verschiedener marktbezogener Überlegungen habe sich das Konsortium entschieden, mit dem Bieterprozess nicht fortzufahren, teilte die Gruppe mit. Der Financial Times zufolge konnten die Investoren keine ausreichende Finanzierung nachweisen.
Damit ist nun sei der Weg frei für das Konkurrenzgebot des US-Hotelkonzern Marriott. Dieser hatte zuletzt etwa 13,2 Milliarden Dollar in bar und eigenen Aktien geboten. Im nachbörslichen Handel verloren Starwood zuletzt vier Prozent. Der Kurs des Rivalen sackte sogar un fünf Prozent ab.
Eigentlich hatten Marriott und Starwood bereits im November eine Fusion vereinbart, die Mitte 2016 vollzogen werden sollte. Mitte März hatte jedoch die Bietergruppe, zu der neben Anbang auch die Beteiligungsfirmen JC Flowers und Primavera Capital gehören, mit einer höheren Kaufofferte dazwischengefunkt. Zuletzt hatte die Gruppe 82,75 Dollar in bar pro Starwood-Aktie geboten. Damit hätte die sich Offerte insgesamt auf rund 14 Milliarden Dollar (12,5 Mrd Euro) belaufen. Die Aktionäre von Starwood sollen am 8. April über das verbliebene Angebot entscheiden.
Zu Marriott gehören diverse Hotelmarken, unter anderem Ritz-Carlton, Renaissance oder Courtyard. Starwood betreibt beispielsweise Le Méridien, Westin oder Sheraton. Anbang hatte 2014 bereits das berühmte Waldorf-Astoria-Hotel in New York gekauft.