Wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in der rechtsterroristischen Vereinigung „Gruppe Freital“ hat die Bundesanwaltschaft am Dienstag von Spezialeinheiten der Bundespolizei vier Männer und eine Frau festnehmen lassen, wie AFP meldet. Außerdem wurden am Morgen mehrere Wohnungen und weitere Räumlichkeiten in Sachsen durchsucht, wie die Behörde in Karlsruhe mitteilte. Drei weitere mutmaßliche Mitglieder der Gruppe sitzen demnach bereits in Untersuchungshaft.
Der „Gruppe Freital“ werden demnach bislang drei Sprengstoff-Anschläge zugerechnet – zwei Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in Freital im September und im November 2015 sowie ein Anschlag auf ein Wohnprojekt in Dresden im vergangenen Oktober. In welchem Umfang der Gruppe weitere Anschläge zuzurechnen seien, bleibe den weiteren Ermittlungen vorbehalten, teilte die Bundesanwaltschaft mit.
An dem Einsatz waren den Angaben zufolge insgesamt mehr als 200 Beamte des Bundeskriminalamts, der Bundespolizei und der sächsischen Polizei beteiligt. Die Festgenommenen sollen die „Gruppe Freital“ spätestens im Juli vergangenen Jahres gegründet und ihr als Mitglieder angehört haben. Die Ermittler legen ihnen zudem eine Fülle weiterer Delikte zur Last, darunter Mordversuch, gefährliche Körperverletzung und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion.
Bei den am Dienstag Festgenommenen handelt es sich den Ermittlern zufolge um Personen im Alter zwischen 18 und 39 Jahren. Das Ziel der Gruppe soll laut Bundesanwaltschaft die Begehung von Sprengstoffanschlägen auf Asylbewerberunterkünfte und Wohnprojekte von politisch Andersdenkenden gewesen sein. Zu diesem Zweck soll sich die Gruppierung eine dreistellige Zahl von pyrotechnischen Sprengkörpern verschiedenen Typs aus Tschechien beschafft haben.
Solche Feuerwerkskörper aus Osteuropa wurden nach Informationen des Portals Spiegel Online bei den Durchsuchungen am Dienstag entdeckt. Entsprechende Böller hatte demnach auch die als Neonazitruppe eingestufte Gruppierung „Oldschool Society“ für Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte verwenden wollen. Gegen mutmaßliche Mitglieder dieser Gruppe erhob die Bundesanwaltschaft im
Januar Anklage.
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