Finanzen

Kapitalflucht aus Ukraine-Banken ungebremst

Innerhalb von zwei Jahren sind 18 Milliarden Dollar aus dem Finanzsektor der Ukraine abgezogen worden. Das bisherige Vorgehen der Banken bei der Kredit-Vergabe habe den Bankrott einiger Institute begünstigt, so die Zentralbank. Die Kreditabgabe wird nun stärker reguliert.
24.04.2016 01:30
Lesezeit: 1 min
Kapitalflucht aus Ukraine-Banken ungebremst
Die ukrainische Hrywnia hat sich zum Euro stetig verteuert, hier in der Ein-Jahres-Übersicht. (Grafik: Ukrainische Zentralbank)

Im Zuge der Reformen des ukrainischen Finanzsektors will die Zentralbank die Kreditabgabe der Geldinstitute stärker regulieren. Besonders kritisch sei die Praxis einiger Ukraine-Banken, einen Großteil der Kredite an die eigenen Aktionäre zu vergeben, sagte die stellvertretende Gouverneurin der Zentralbank, Katerina Roschkowa, der Nachrichtenagentur Reuters. Dieses Vorgehen habe den Bankrott von Banken begünstigt.

Den Instituten sei nun eine Frist bis Anfang 2019 gesetzt worden, diese als riskant eingestufte Kreditabgabe auf maximal 25 Prozent der insgesamt ausgegebenen Kreditsumme zurückzuschrauben. Eine Untersuchung habe gezeigt, dass die Quote in der Vergangenheit zum Teil bei über 80 Prozent gelegen habe.

Die ukrainische Wirtschaft befindet sich tief in der Krise. Binnen zwei Jahren sind 18 Milliarden Dollar aus dem Finanzsektor abgezogen worden. Dies hat die Landeswährung Hrywnia um 65 Prozent einbrechen lassen.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...