Finanzen

Ab sofort kann jedermann bei Goldman Sachs ein Konto eröffnen

Goldman Sachs will eine ganz normale Bank werden: Ab sofort kann jedermann ein Konto eröffnen – mit nur einem Dollar als Einlage. Goldman bietet sogar einen besseren Zinssatz als andere US-Banken.
08.05.2016 23:55
Lesezeit: 1 min

Nach 150 Jahren als exklusive Bank für Reiche und Superreiche öffnet sich Goldman Sachs nun für die Massen: Ab sofort können auch Kleinsparer ein Sparkonto anlegen – die Mindesteinlage ist ein Dollar, wie die Financial Times berichtet.

Der Schritt kommt zu einer Zeit, wo Goldman Sachs unter Druck ist, neue Wege zur Finanzierung zu eröffnen. Gerade erst verkündete die Bank einen massiven Gewinneinbruch – insgesamt schon das vierte Quartal in Folge.

Die Sparkonten werden auf der neuen Plattform GSBank.com angeboten, die Goldman Sachs letzte Woche von GE Capital übernommen hat – inklusive 145.000 Kleinkunden und Einlagen in Höhe von 16 Milliarden Dollar.

Goldman Sachs bietet eine Rendite von 1,05 Prozent auf Spareinlagen. Das ist im Vergleich zu den anderen amerikanischen Großbanken wie der Citibank, JPMorgan Chase oder der Bank of America viel, denn die Konkurrenz bietet aktuell etwa zwischen 0,1 und 0,3 Prozent.

Daneben bietet Goldman Sachs auch diverse Einlagenzertifikate zwischen sechs Monaten und sechs Jahren an (Certificates of Deposit beziehungsweise CD). Die Angebote gehören auch hier im nationalen Vergleich zu den attraktivsten: Für ein Sechs-Monats-CD wird jährlich eine prozentuale Auszahlung von 0,7 Prozent angeboten – das ist mehr als das Fünffache im nationalen Durchschnitt.

Goldman Sachs kommt mit dem Schritt auch den Regulierern entgegen, wie die Financial Times schreibt. Die drängen nämlich darauf, dass Banken eher längerfristig zur Verfügung stehende Mittel nutzen sollen als kurzfristige Kredite oder Darlehen. Nach den Basel-Vorschriften gelten die Einlagen von Privatkunden als beständigste Geldquelle überhaupt.

Die Fokussierung auf Kleinsparer ist nicht die einzige neue Ausrichtung bei Goldman Sachs: Im März hatte die Bank angekündigt, eine eigene virtuelle Währung auf den Markt zu bringen. So soll der Handel mit Finanzprodukten wie Aktien und Anleihen erleichtert werden. Die Währung solle SETLcoin heißen.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...