Die deutsche Milliardärsfamilie Reimann baut ihr Firmenimperium in den USA weiter aus. Für etwa 1,35 Milliarden Dollar (1,18 Mrd Euro) übernimmt der Unternehmerclan über eine Tochtergesellschaft seiner Investment-Holding JAB die US-Donutkette Krispy Kreme, wie die Unternehmen am Montag mitteilten. Erst im Dezember hatten die Reimanns zusammen mit anderen Investoren für 13,9 Milliarden Dollar den US-Kaffeekapselkonzern Keurig geschluckt.
Die Reimann-Holding JAB will den Konzern zudem von der Börse nehmen, wie beide Unternehmen am Montag mitteilten. JAB zahle 21 Dollar pro Aktie für Krispy Kreme, dessen Anteilscheine im frühen US-Handel rund 24 Prozent im Plus lagen. Der Deal soll im dritten Quartal über die Bühne gehen. Die Doughnut-Kette soll als unabhängiges Unternehmen operieren und ihren Hauptsitz in Winston-Salem im US-Bundesstaat North Carolina behalten.
Nun folgt ein fast 80 Jahre altes US-Traditionsunternehmen, dessen Produkte sich zuletzt wieder steigender Beliebtheit erfreuten. «Wir sind begeistert, dass eine Marken-Ikone wie Krispy Kreme unser Portfolio erweitert», verkündete JAB-Manager Peter Harf. Nach der Übernahme soll die Kette von der Börse genommen werden. Die Reimann-Familie kontrolliert auch den Kaffeeriesen Jacobs Douwe Egberts («Jacobs», «Tassimo», «Senseo»).
Der milliardenschwere Clan ist zudem am New Yorker Kosmetik-Konzern Coty und an der Luxus-Modefirma Jimmy Choo beteiligt. Die Ursprünge der als verschwiegen geltenden Reimann-Dynastie reichen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als Johann Adam Benckiser und Karl Ludwig Reimann in Ludwigshafen eine Chemiefabrik aufbauten. Dadurch hält die Familie noch heute einen Anteil an dem Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser («Clearasil», «Kukident», «Calgon»).