EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager machte die Ermittlungen der EU-Kommission gegen die Lkw-Hersteller bereits 2014 öffentlich. Von der Milliardenstrafe betroffen sind die Hersteller DAF, Daimler , Iveco , Scania, MAN und Volvo/Renault. Vier von ihnen haben nun bereits finanziell vorgesorgt. MAN komme als Tippgeber um eine Strafe herum, Scania habe noch keine Vorkehrungen getroffen.
Wie die Financial Times berichtet, unterstellt die EU-Kommission den Unternehmen, sich bei der Einführung neuer Emissions-Technologien mit Blick auf den Preis und die Zeit abgesprochen zu haben. Vestager zufolge hätten darunter europaweit 600.000 Speditionen und auch die Verbraucher gelitten. Denn die Absprachen hätten mittelbare Auswirkungen auf die Preise von Waren aller Art gehabt.
Wie hoch die Strafen am Ende ausfallen werden, ist bislang unklar. Laut FT werde jedoch noch in diesem Jahr damit gerechnet, eventuell sogar schon in den kommenden Wochen. Die Strafe könnte sich dann auf bis zu 10,7 Milliarden Dollar für alle betroffenen Lkw-Hersteller belaufen, heißt es weiter.
Vestager selbst habe das Vorgehen gegen die Lkw-Hersteller bereits mit den spektakulären Maßnahmen gegen den Internetriesen Google und dem russischen Energieunternehmen Gazprom verglichen. Die Lkw-Hersteller wollen der Zeitung zufolge mit der Behörde kooperieren.
Die bisherige Rekordstrafe der EU für Kartellvergehen liegt bei 1,4 Milliarden Euro. Ausgesprochen wurde sie im Jahr 2012 gegen Hersteller von Röhren für Fernseher und Monitore.