Nach der Schließung der Balkanroute versuchen internationale Schleuserbanden offenbar zunehmend, Flüchtlinge aus der Türkei über Kreta nach Italien zu bringen. Inzwischen gebe es mehrere Beweise dafür, meldet die griechische Küstenwache in einer Mitteilung. Am Vortag waren 113 Migranten aus verschiedenen Staaten des Nahen Ostens – darunter 33 Kinder – nach einer Havarie eines kleinen Schiffes an einem Strand auf der griechischen Insel Kreta angekommen. Bereits am vergangenen Freitag hatte die griechische Küstenwache 65 Migranten gerettet, deren Boot östlich von Kreta in Seenot geraten war.
Die Menschen gaben den Behörden zufolge an, sie seien in der Türkei gestartet. Schleuser hätten ihnen versprochen, sie nach Italien zu bringen. Zwei Männer wurden als mutmaßliche Schleuser festgenommen. Sie stammten aus Kroatien und Montenegro, teilte die Polizei auf Kreta mit. Ihre Herkunft zeigt nach Ansicht des Offiziers der Küstenwache, dass internationale Schleuserbanden am Werk sind. Die Schleuserbosse mit Sitz in der Türkei bräuchten erfahrene Seeleute, die die Route von der Türkei nach Kreta und weiter bis nach Italien gut kennen, hieß es.