Schwere Unwetter haben in Süddeutschland erneut zu Überschwemmungen geführt. Dabei seien vermutlich vier Menschen ums Leben gekommen, wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet. Rund 200 Schulkinder seien in dem bayrischen Dorf Triftern von den Wassermassen eingeschlossen worden und bereiten sich darauf vor, die Nacht in der Schule zu verbringen.
Die Fluten seien teilweise so schnell gekommen, dass sich Menschen auf die Dächer ihrer Häuser hätten retten müssen. Außerdem seien eine Reihe von Straßen unpassierbar geworden.
Der bayrische Finanzminister Markus Söder erklärte gegenüber der Passauer Neuen Presse, der Freistaat werde bei der finanziellen Regulierung der entstandenen Schäden „schnell und unbürokratisch helfen“. Er bereite bereits für die Kabinettssitzung kommende Woche einen entsprechenden Entwurf vor. Notwendig sei, die Schäden zu ermitteln, wo sich aber eine finanzielle Notlage ergebe, dürfe man sich auf die Hilfe des Freistaats verlassen.
So sieht's grad in #Simbach bei uns in #RottalInn aus.
Mal sehen, wie ich nach Hause komme... #Triftern pic.twitter.com/WPmni9bJCT
— Pfenning (@pfenning) 1. Juni 2016
Überschwemmungen.. gleich bei mir um die Ecke #Katastrophenfall #Triftern #Simbach #ueberschwemungen pic.twitter.com/bbpi7dtjtE
— Sebastian Kühbeck (@Major_Pataponn) 1. Juni 2016
Die Ereignisse auf Twitter.
Diese Orte sind der Nachrichtenagentur dpa zufolge besonders von den Überschwemmungen betroffen:
TRIFTERN: Der Markt Triftern liegt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Rund 5200 Menschen leben in der kleinen Gemeinde, durch die der Altbach fließt. Triftern liegt in unmittelbarer Nähe des niederbayerischen Bäderdreiecks Bad Birnbach, Bad Griesbach und Bad Füssing. Bis nach Passau sind es rund 50 Kilometer, bis nach Regensburg mehr als 100.
SIMBACH AM INN: Die niederbayerische Stadt Simbach am Inn liegt direkt an der österreichischen Grenze. Mitte 2015 zählte Simbach knapp 9700 Einwohner. Die Bedeutung des Flusses Inn spiegelt sich auch im Wappen der Stadt: Dort spannt sich eine rote Brücke über die blauen Fluten des Stromes. Bis nach Passau sind es knapp 60 Kilometer, die österreichische Mozartstadt Salzburg liegt ebenfalls 60 Kilometer entfernt. Bis München sind es 115 Kilometer.
TANN: Der Markt Tann liegt im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn. Etwas mehr als 4000 Menschen leben in der kleinen Gemeinde unweit des Zusammenflusses von Inn und Salzach. Im Jahre 927 wurde Tann erstmals urkundlich erwähnt. Einen großen Aufschwung erhielt der Ort im 18. und 19. Jahrhundert durch die Wallfahrt zum „Herrgott von Tann“. Dieses „wundertätige Kreuz“ ist noch heute in der zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbauten Pfarrkirche zu bewundern.