Politik

Blitz schlägt bei „Rock am Ring“ ein: 51 Menschen werden verletzt

Lesezeit: 2 min
03.06.2016 18:31
Zum Auftakt des Musikfestivals «Rock am Ring» sind 51Besucher bei einem Blitzeinschlag verletzt worden. Zwei Fans mussten reanimiert werden.
Blitz schlägt bei „Rock am Ring“ ein: 51 Menschen werden verletzt

Schon wieder heftige Gewitter mit viel Regen. Das Festival-Gelände von «Rock am Ring» sah ohnehin schon aus wie eine Schlammwüste. Doch dann kam es noch schlimmer. Ein Blitzeinschlag hat 51 Menschen verletzt. «15 sind schwer verletzt worden. Zwei davon wurden erfolgreich reanimiert», sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen.

Ein Gewitter hatte sich direkt über das Festival geschoben. Die Live-Auftritte wurden etwa eineinhalb Stunden lang unterbrochen. Rund 90 000 Fans mussten zum Beginn des dreitägigen Musikspektakels auf dem Flugplatz Mendig erst einmal ausharren. Starkregen zerstörte zahlreiche Zelte. Ein Polizeihubschrauber kreiste über den völlig verschlammten Wiesen.

Eine Sprecherin der Veranstalter wies Spekulationen zurück, dass das dreitägige Festival wegen möglicher weiterer Gewitter an diesem Samstag und Sonntag ganz abgebrochen werden könne. Im vergangenen Jahr hatte das Wetter ebenfalls übel mitgespielt - nach Blitzeinschlägen wurden bei «Rock am Ring» 33 Menschen verletzt.

Starker Regen führte in einigen Regionen - vor allem in Süddeutschland - am Freitag abermals zu überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern. In Bayern war der Landkreis Weilheim-Schongau besonders betroffen. Aus Baden-Württemberg wurden Überschwemmungen aus mehreren Kreisen gemeldet.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte am Freitagabend vor teils kräftigen Schauern und Gewittern im äußersten Süden und im Westen Deutschlands gewarnt. «Aufgrund der langsamen Verlagerung muss mit Starkregen von teils mehr als 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit gerechnet werden», hieß es. Im Westen sei die Hagelgefahr erhöht.

Auch das parallel zu «Rock am Ring» stattfindende Festival «Rock im Park» in Nürnberg (Bayern) hatte am Freitag bei wolkenverhangenem Himmel und mit einem Regenschauer begonnen. In Gummistiefeln und kurzen Hosen tanzten die Festivalbesucher in Pfützen.

«Rock am Ring» und «Rock im Park» präsentieren mehr als 80 Bands mit einem breiten Stilmix auf mehreren Bühnen. Zu den Höhepunkten zählen die US-Rocker Red Hot Chili Peppers und die Heavy-Metal-Legende Black Sabbath.

Im oberbayerischen Kreis Weilheim-Schongau fielen nach Angaben des DWD in München binnen zwei Stunden mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter. In den Nachbargemeinden Peißenberg und Hohenpeißenberg waren nach Polizeiangaben mehrere Straßen so stark überflutet, dass sie komplett gesperrt werden mussten.

In der Gemeinde Lauben im Unterallgäu kam es nach Starkregen zu einem Hangrutsch. Wie die Polizei mitteilte, wurde ein Auto gegen ein Wohnhaus gedrückt. «Im weiteren Verlaufe ergoss sich eine kleine Schlammlawine durch das Anwesen, welches derzeit nicht mehr bewohnbar ist.»

Auch in Nordrhein-Westfalen gab es wieder Unwetter. In Hamm am Rand des Ruhrgebiets fuhr die Feuerwehr nach dem Durchzug von Starkregen und heftigen Windböen am späten Nachmittag 50 Einsätze, wie ein Sprecher berichtete. Bäume waren umgestürzt und auf Dächer gefallen, Dachziegel wurden losgerissen. Die Feuerwehr musste ein Baugerüst sichern. Außerdem wurde das Fest «Hammer Summer» abgesagt. Von Verletzten wurde hier nichts bekannt.

Meteorologen zeigten sich überrascht von der Heftigkeit der Unwetter in Deutschland. Ausmaß und Dauer seien «absolut außergewöhnlich», schrieben Experten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in einem Zwischenbericht. Seit Fronleichnam am 26. Mai beherrsche die Großwetterlage «Tief Mitteleuropa» das Wetter in Deutschland. Eine solche Wetterlage habe auch die Jahrhunderthochwasser 2013 in Süddeutschland und 2002 an der Elbe ausgelöst.

In den von Unwettern besonders heftig getroffenen Gebieten in Niederbayern und Baden-Württemberg gingen am Freitag derweil die Aufräumarbeiten weiter. In Niederbayern stieg die Zahl der Toten nach der Flutkatstrophe vom Mittwoch auf sieben.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Finanzen
Finanzen Goldrausch: Warum der Goldpreis immer weiter steigt und deutsche Anleger ausgerechnet jetzt verkaufen
19.03.2024

Der Goldpreis eilt von einem Rekordhoch zum nächsten – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Zinsen besonders hoch sind....

DWN
Technologie
Technologie Nvidia-Aktie vor Ausbruch? Chipkonzern will mit neuem Computersystem KI-Dominanz festigen
19.03.2024

Nvidia ist beim Thema Künstliche Intelligenz einer der wichtigsten Player auf dem Weltmarkt. Dank des KI-Hypes befindet sich die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Institut: „Homeoffice könnte Büroflächenbedarf senken“
19.03.2024

Das Homeoffice senkt in Deutschland den Bedarf an Büroflächen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des ifo-Instituts und des...

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...