Politik

Russland-Sanktionen: Deutsche Industrie verliert Aufträge

Die Russland-Sanktionen wirken sich weiter negative auf die deutsche Wirtschaft aus. Im April gingen die Aufträge aus dem Nicht-Euro-Raum überraschend stark zurück. Die Binnenkonjunktur entwickelt sich derzeit stärker als der Außenhandel.
06.06.2016 09:25
Lesezeit: 1 min

Die deutsche Industrie hat im April wegen der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland einen überraschend kräftigen Auftragsschwund erlitten, wie Reuters meldet. Die Bestellungen schrumpften um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Juli 2015. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im März noch einen Anstieg um 2,6 Prozent gegeben hatte. Während die Ausfuhren in die EU im März zulegten, sanken sie in Drittländer um fast 3,5 Prozent.

Die Auslandsaufträge fielen diesmal um 4,3 Prozent. „Ausschlaggebend für das Ergebnis war der Rückgang der Aufträge aus dem Nicht-Euroraum“, erklärte das Ministerium. Diese gaben um 8,3 Prozent nach. Dagegen zog die Nachfrage aus der Euro-Zone um 2,5 Prozent an, die aus dem Inland um 1,3 Prozent. Der Anteil der Großaufträge war diesmal leicht überdurchschnittlich.

„Der Rückgang wurde durch eine stark sinkende Nachfrage aus den Nicht-Euro-Ländern getrieben. Das zeigt die Schwäche in China und bei anderen globalen Exportpartnern. Man könnte sogar ein Brexit-Element darin sehen“, sagte ein von Reuters befragter Ökonom.

Die Hersteller von Maschinen und anderen Investitionsgütern erhielten 6,1 Prozent weniger Aufträge. Die Bestellungen für Vorleistungsgüter nahmen dagegen um 4,8 Prozent zu. Bei Konsumgütern gab es einen Rückgang von 1,0 Prozent.

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...