Politik

EZB kauft Anleihen des italienischen Versicherers Generali

Lesezeit: 1 min
08.06.2016 10:55
Die EZB hat mit ihrem umstrittenen Ankaufprogramm für Fimenanleihen begonnen. Die Schwerpunkte liegen offenbar in Italien und Spanien. Interessant: Die EZB kauft Anleihen von Generali, nachdem der Versicherer wegen der niedrigen Zinsen durch die EZB in die Krise gestürzt wurde.
EZB kauft Anleihen des italienischen Versicherers Generali

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Reuters zufolge mit dem Kauf von Firmenanleihen begonnen. Die Notenbank habe Titel des Versicherers Generali und des Telekonzerns Telefonica gekauft, sagte ein Investor der Nachrichtenagentur. Einem anderen Investor zufolge liege die Größe einzelner Geschäfte zwischen drei bis fünf Millionen Euro. In einer Nachricht einer Bank an Investoren hieß es, vom Eurosystem - das sind die EZB und die nationalen Zentralbanken der Euro-Länder - werde eine fünfjährige Versorgeranleihe nachgefragt.

Mit ihrem Programm zum Kauf von Firmenanleihen will die Notenbank dafür sorgen, dass die Anleihenzinsen sinken. Unternehmen können sich dann günstiger finanzieren, was der Wirtschaft einen zusätzlichen Schub geben soll. Neben der Bundesbank beteiligen die Zentralbanken Italiens, Frankreichs, Spaniens, Belgiens und Finnlands an den Käufen, die von der EZB gesteuert werden.

Die niedrigen Zinsen treffen den italienischen Versicherer Generali besonders stark. Der operative Gewinn fiel im ersten Quartal um zwölf Prozent auf 1,16 Milliarden Euro, wie der Branchendritte in Europa am Donnerstag mitteilte. Auch die größeren Rivalen Allianz und Axa spüren die Mini-Zinsen. Sie machen es der Branche schwer, am Kapitalmarkt mit den Finanzanlagen die Renditen zu erzielen, die den Kunden etwa in der Lebensversicherung versprochen wurden.

Generali verfehlte mit dem Quartalsergebnis die Analystenerwartungen. An der Mailänder Börse gaben die Aktien des Konzerns daraufhin knapp vier Prozent nach. Das Unternehmen mit fast 80.000 Mitarbeitern will vor allem mit Kostensenkungen gegensteuern.

Das Management betonte, sich wegen des Nullzinsumfeldes mehr Sorgen zu machen als wegen eines EU-Austritts Großbritanniens. Das Referendum auf der Insel am 23. Juni werde analysiert, sagte Generali-Finanzchef Alberto Minali. "Aber es gibt keine konkreten Pläne." Ökonomen fürchten konjunkturelle Verwerfungen und größere Turbulenzen an den Börsen im Falle des sogenannten Brexit. Viele Unternehmen haben bereits Notfallpläne in der Schublade.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen: Yen ist der große Gewinner der Bankenkrise

Vor dem Hintergrund der Bankenkrise erlebt der Yen ein massives Comeback. Investoren fliehen in die japanische Währung, um ihre Felle ins...

DWN
Politik
Politik Taiwan verliert seine letzten Freunde an China

Nun hat auch Honduras seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und sich stattdessen China zugewandt. Die Luft für den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Corona: PetroChina meldet Rekord-Gewinn für 2022

Obwohl die Corona-Beschränkungen die Nachfrage nach Kraftstoffen in China dämpften, meldet der größte Ölproduzent PetroChina des...

DWN
Finanzen
Finanzen Kuwait verkauft Mercedes-Aktien für 1,4 Milliarden Euro

Kuwaits Staatsfonds hat überraschen eine riesige Summe an Mercedes-Aktien zum Verkauf auf den Markt geworfen. Dies sorgte für einen...

DWN
Deutschland
Deutschland GfK: Konsumstimmung besser, aber schwache Realeinkommen belasten

Die wieder etwas gesunkenen Energiepreise sorgen für Lichtblicke. Aber die Menschen bleiben wegen Inflation und starker realer...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutsche Staatsschulden steigen auf neues Rekordhoch

Der deutsche Staat ist so stark verschuldet wie noch nie. Hintergrund sind die massiven Kosten für den Corona-Kampf und für die...

DWN
Deutschland
Deutschland Mehr Väter gehen in Elternzeit, doch Grünen reicht das noch nicht

Die Zahl der Väter, die das Elterngeld in Anspruch nehmen, steigt. Doch eine Frau von der Hans-Böckler-Stiftung findet die Lage weiterhin...

DWN
Finanzen
Finanzen Gewerbeimmobilien-Risiken hoch auf der Sorgeliste von Banken

Wie hoch ist das Risiko, dass US-Gewerbeimmobilienbesitzer ihre Kredite dieses Jahr nicht zurückbezahlen? Was wäre dann der...