Politik

Magazin: Russland droht mit Veröffentlichung der Clinton-Emails

Lesezeit: 2 min
15.06.2016 02:14
Das Magazin Oilprice.com berichtet, dass Russland offenbar im Besitz sämtlicher Emails ist, die Hillary Clinton auf ihrem privaten Server gespeichert habe. Angeblich will Russland die Emails auf Wikileaks veröffentlichen. Die Veröffentlichung könnte Clinton die Präsidentschaft kosten.
Magazin: Russland droht mit Veröffentlichung der Clinton-Emails
Das neue Buch von Michael Maier. (Foto: FBV)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Russland  
USA  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das renommierte Energie-Magazin Oilprice.com berichtet, dass russische Geheimdienst-Vertreter westlichen Geheimdiensten signalisiert hätten, dass die Regierung in Moskau plane, die Emails von Hillary Clinton zu veröffentlichen. Clinton hatte in ihrer Amtszeit dienstliche Emails auf ihrem privaten Server gespeichert – ein gesetzwidriges Verhalten, für das Clinton erst kürzlich von einer Kommission des US-Außenministeriums gerügt worden war.

Oilprice bezieht sich bei seinem Bericht auf Informationen des Branchendienstes Defense & Foreign Affairs. Demnach wolle Russland mit der Veröffentlichung beweisen, dass Clinton gegen US-Gesetze verstoßen habe. Die Veröffentlichung könnte auf einer unabhängigen Plattform erfolgen, wie etwa auf Wikileaks. Die Entscheidung darüber, ob die Veröffentlichung erfolgt, werde Russlands Präsident Wladimir Putin persönlich treffen.

Die russischen Geheimdienste behaupten demnach, dass man an den abgefangenen Emails erkennen könne, dass die Bezeichung „Classified“ im Header der Emails entfernt worden sei. Das US-Justizministerium hat bereits seine Untersuchung ausgeweitet, und untersucht, ob Clinton vertrauliche Informationen genutzt haben könnte, um privaten Parteispendern Vorteile zu verschaffen.

Die Analyse von Defense & Foreign Affairs zeige, so Oilprice.com, dass Russland die Wahl Clintons zur Präsidentin verhindern wolle, weil Moskau eine neue, aggressive Strategie in der Außenpolitik der USA befürchtet. Die Russen hätten ihren amerikanischen Kollegen signalisiert, dass sie unzufrieden mit den offiziellen US-Untersuchungen seien. Sie argwöhnen demnach, dass der US-Präsident die Veröffentlichung von möglicherweise kompromittierenden Erkenntnissen verhindern wolle, um die Wahl Clintons nicht zu gefährden.

Mit welcher Härte die Hacker-Auseinandersetzung geführt wird, zeigt die Erklärung der Nato vom Dienstag, den Cyberspace zum Operationsgebiet zu erklären. Sollten Staaten als Hacker benannt werden, könnte der Bündnisfall ausgelöst werden. Ebenfalls am Dienstag gaben die US-Demokraten bekannt, dass ihre Server von der russischen Regierung gehackt worden seien.

Es ist denkbar, dass die plötzliche Eskalation eine Reaktion auf die Drohung aus Russland ist. Auf welcher Seite in einer solchen Auseinandersetzung sich am Ende die Vernunft durchsetzen wird, ist mit freiem Auge nicht mehr zu beurteilen.

***

DWN-Herausgeber Michael Maier analysiert in seinem neuen Buch das Wesen der Cyber-Kriege und ihre weitreichenden Folgen für jedermann. Das Wesen dieser Kriege ist die Anonymität: Niemand weiß mehr, wer ist der Feind, wer ist der Freund. Die Angst wird zum globalen Lebensgefühl und schafft damit die idealen Voraussetzungen für Gewalt, Repression und Totalitarismus. Kriegserklärungen erfolgen nicht mehr – weil im Cyber-Krieg alle Beteiligten maskiert agieren. Die schiere Behauptung eines Hacker-Angriffs reicht, um militärische Gewalt auszulösen. Der Hacker-Angriff kann dazu genützt werden, um politische Systeme zu destabilisieren.

Michael Maier: „Das Ende der Behaglichkeit. Wie die modernen Kriege Deutschland und Europa verändern“. FinanzBuch Verlag München, 228 Seiten, 19,99€.

Bestellen Sie das Buch hier direkt beim Verlag.

Oder kaufen Sie es im guten deutschen Buchhandel das Buch ist überall erhältlich. Wir unterstützen den Buchhandel ausdrücklich, er muss gefördert werden!

Oder bestellen Sie das Buch bei Amazon.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umstellung auf die E-Rechnung ab 2025: Was das für Unternehmen bedeutet
05.10.2024

Ab Januar 2025 wird sie Pflicht – die E-Rechnung. Deutsche Unternehmen sind ab dann verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen...

DWN
Politik
Politik Nato-Führungswechsel: Startet Rutte eine neue Ära?
05.10.2024

Die Suche nach einem neuen Nato-Generalsekretär dauerte länger als ursprünglich gedacht. Nun kommt es jedoch zum erwarteten Wechsel....

DWN
Politik
Politik 75 Jahre China: Wohin steuert die Volksrepublik?
05.10.2024

Staatschef Xi Jinping verfolgt das Ziel, China bis 2049 als dominierende Weltmacht zu etablieren. Doch Konflikte, Kriege und...

DWN
Politik
Politik Wie der Panzer im Drohnenkrieg unterliegt - und was das für Deutschlands Rüstungsindustrie bedeutet
05.10.2024

Der Panzer verliert auf dem modernen Kriegsschauplatz an Bedeutung. Muss der alte Tank neu erfunden werden oder ist er ein Auslaufmodell?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nintendo-Museum eröffnet: Eine Zeitreise mit Super Mario
05.10.2024

Die legendären Figuren des japanischen Videospiel-Riesen Nintendo, geprägt durch den visionären Shigeru Miyamoto, sind Teil der globalen...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Querdenker: Michael Ballwegs Rolle in der Pandemie - und darüber hinaus
05.10.2024

Während der Corona-Pandemie war die Querdenken-Bewegung, die Michael Ballweg initiierte, eine zentrale Plattform für Maßnahmenkritiker....

DWN
Finanzen
Finanzen DAX schließt schwache Woche im Plus
04.10.2024

Der DAX konnte trotz einer insgesamt schwachen Börsenwoche am Ende zulegen. Der deutsche Leitindex stieg durch einen starken...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Arbeitsmarkt übertrifft Erwartungen - Zinsschritt wohl weniger wahrscheinlich
04.10.2024

Der US-Arbeitsmarkt hat sich im September überraschend erholt und zeigt sich nach einer Phase der Schwäche wieder deutlich stärker. Die...