Politik

Demo: Tausende Spanier fordern Öffnung der Grenzen für Flüchtlinge

Lesezeit: 1 min
20.06.2016 00:57
In Barcelona haben am Sonntag tausende Menschen für die Aufnahme von Flüchtlingen in Europa demonstriert. Sie fordern die Öffnung der Grenzen. Spanien hat seine Südgrenze zum Mittelmeer seit Jahren hermetisch abgeriegelt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Und – und

Nach Angaben der Polizei nahmen an dem Marsch durch die Stadt im Nordosten Spaniens rund 9000 Menschen teil. Auf einem Spruchband stand „Öffnet die Grenzen, wir wollen sie aufnehmen“. An der Demonstration beteiligte sich auch die Bürgermeisterin der katalanischen Metropole, Ada Colau.

Die seit einem Jahr als Stadtchefin von Barcelona amtierende Colau kommt aus der Protestbewegung Indignados (Die Empörten). Sie hatte im September vorgeschlagen, ein Netzwerk aus Städten zu gründen, die Flüchtlinge aufnehmen.

Spanien zählt zu den ersten Zielen von Flüchtlingen, die von Afrika aus in die Europäische Union gelangen wollen. Zwar kommen inzwischen weitaus mehr Flüchtlinge in Griechenland und in Italien an, doch versuchen weiterhin regelmäßig Menschen, von Marokko aus in die angrenzenden spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu gelangen oder über das Mittelmeer Spanien zu erreichen.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR kamen zwischen dem 1. Januar und dem 30. April dieses Jahres mehr als 2800 Flüchtlinge über die Exklaven oder über das Meer nach Spanien. In Europa insgesamt kamen seit Jahresanfang bereits mehr als 210.000 Flüchtlinge an, die meisten von ihnen aus den Konfliktstaaten Syrien, Irak und Afghanistan. Mehr als 2800 Menschen starben seit Jahresbeginn bei der Fahrt über das Mittelmeer.

Die Regierung in Madrid hatte angekündigt, im Rahmen der EU-Umverteilungspläne 17.000 Flüchtlinge aufzunehmen. Allerdings geht die Umsetzung des Vorhabens nur schleppend voran, bis Ende Juni sollen zunächst nur knapp 600 Flüchtlinge aufgenommen werden. Wegen der Untätigkeit muss sich die Regierung des konservativen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy seit Monaten schwere Vorwürfe der Opposition und von Menschenrechtsgruppen anhören.

Die EU-Staaten hatten im September vereinbart, 140.000 Flüchtlinge aus Lagern in den 28 Mitgliedstaaten zu verteilen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Zinswende in USA und Europa: Wie Anleger sich jetzt ideal aufstellen
06.10.2024

Die Notenbanken treiben die Angst vor der Rezession um und veranlassten sie zu Zinssenkungen. Was bedeutet die Zinswende für Anleger und...

DWN
Immobilien
Immobilien Kaminofenverbot ab 2025: Neue Grenzwerte und bis zu 50.000 Euro Strafe
06.10.2024

Ab 2025 tritt ein bundesweites Immissionsschutzgesetz in Kraft, nachdem viele Kaminöfen in deutschen Haushalten entweder modernisiert oder...

DWN
Panorama
Panorama 66 Jahre und noch längst kein Ende: Was bedeutet es, heute alt zu sein?
06.10.2024

Die Generation der aktiven Senioren fährt E-Bike und trainiert im Fitnessstudio: Immer mehr Menschen in Deutschland werden deutlich älter...

DWN
Immobilien
Immobilien Immowelt-Umfrage: So viel kostet die Energiesanierung Immobilienbesitzer
06.10.2024

Laut einer Umfrage geben Immobilienbesitzer 2024 im Durchschnitt 37.000 Euro für Energiesanierungen aus. Ein stolzer Betrag, wobei mehr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Umstellung auf die E-Rechnung ab 2025: Was das für Unternehmen bedeutet
05.10.2024

Ab Januar 2025 wird sie Pflicht – die E-Rechnung. Deutsche Unternehmen sind ab dann verpflichtet, im Geschäftsverkehr mit anderen...

DWN
Politik
Politik Nato-Führungswechsel: Startet Rutte eine neue Ära?
05.10.2024

Die Suche nach einem neuen Nato-Generalsekretär dauerte länger als ursprünglich gedacht. Nun kommt es jedoch zum erwarteten Wechsel....

DWN
Politik
Politik 75 Jahre China: Wohin steuert die Volksrepublik?
05.10.2024

Staatschef Xi Jinping verfolgt das Ziel, China bis 2049 als dominierende Weltmacht zu etablieren. Doch Konflikte, Kriege und...

DWN
Politik
Politik Wie der Panzer im Drohnenkrieg unterliegt - und was das für Deutschlands Rüstungsindustrie bedeutet
05.10.2024

Der Panzer verliert auf dem modernen Kriegsschauplatz an Bedeutung. Muss der alte Tank neu erfunden werden oder ist er ein Auslaufmodell?