Politik

Syrien: Russland kritisiert Pakt zwischen US-Rebellen und Al Qaida

Die von den USA unterstützen „Rebellen-Gruppen“ in Syrien treiben offenkundig Handel mit der terroristischen al-Nusra-Miliz. Russland kritisiert diesen Pakt scharf.
23.06.2016 01:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Am Dienstag soll die Islamisten-Miliz Harakat Noureddine Al-Zinki, die vom Westen als „moderate Rebellen-Gruppe“ eingestuft wird, der radikal-islamistischen al-Nusra-Miliz einen T-90-Panzer gegeben. Im Gegenzug soll die al-Nusra-Miliz Geld und einen T-72-Panzer an die Harakat Noureddine Al-Zinki gegeben haben, berichtet Al-Masdar News. Die T-90-Panzer wurden offenbar von der syrischen Armee (SAA) erbeutet. Russland hatte Ende 2015 Dutzende von T-90-Panzern nach Syrien verlegt. Zu diesem Zeitpunkt verfügte Syrien zwar über eine operationelle Flotte von 500 Panzern. Diese gehörten jedoch der schwächeren T-72-Klasse. Die Islamisten-Milizen im Syrien-Konflikt, die vom Westen unterstützt werden, hatten die T-72-Panzer unter Einsatz von Panzerabwehr-Raketen des Typs BGM-71 TOW relativ leicht zerstören können. Nach Informationen der Nachrichtenagentur ABNA sollen T-90-Panzer derzeit vor allem in Aleppo zum Einsatz kommen.

Am Dienstag wies das russische Außenministerium in einer Mitteilung auf eine Kooperation zwischen den US-gestützten Milizen und der al-Nusra-Miliz, die international als syrischer Ableger der Al-Qaida eingestuft wird.

„Sergej Lawrow zog noch einmal die Aufmerksamkeit auf die Unzulässigkeit der Anbiederung der Terror-Gruppe Jabhat al-Nusra, die sich hinter der US-orientierten Opposition versteckt und sogar eng mit ihr zusammenarbeitet“, zitiert die Tass das russische Außenministerium.

Das American Enterprise Institute (AEI) berichtet in seiner Studie „Al Qaeda and ISIS: Existential Threats to the U.S. and Europe“: „Der syrische Ableger von Al-Qaida, Jabhat al-Nusra, stellt eines der wichtigsten und langfristigen Bedrohungen durch jegliche salafistische Gruppierungen dar. Der Al-Qaida-Ableger hat ein ausgedehntes Netzwerk von Partnerschaften mit lokalen Oppositions-Gruppen, die von der Organisation entweder abhängig sind oder ihr extrem loyal gegenüber stehen. Seine Niederlage und Zerstörung muss eine der höchsten Prioritäten jeder Strategie sein, um die USA und Europa vor Angriffen durch Al-Qaida zu schützen“.

Die al-Nusra-Miliz ist militärisch sehr gut ausgestattet, berichtet der Guardian. Nach Recherchen der Stanford University sollen über 30 Prozent der al-Nusra-Kämpfer aus Ausländern bestehen. Insbesondere das Emirat Katar hat einen großen Einfluss auf die Gruppe. Die Kommandeure der al-Nusra-Miliz sollen sich offenbar regelmäßig mit Geheimdienst-Offizieren aus den Golf-Staaten treffen. Nach Angaben der Quilliam Foundation besteht die Miliz aus schätzungsweise 5.000 Kämpfern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...