Politik

Österreich: Bank Austria braucht ohne Ost-Europa mehr Kapital

Österreichs Bank Austria gerät nach der Entscheidung des UniCredit, das Osteuropa-Geschäft nach Mailand zu verlagern, unter Druck: Die Bank braucht mehr Kapital. Die Aufsicht hat sich bereits mit dem Fall befasst.
12.07.2016 00:57
Lesezeit: 1 min

Die Bank Austria braucht laut Finanzkreisen nach der Abtrennung des Osteuropa-Geschäfts mehr Kapital. Wenn das österreichische Institut die Töchter wie geplant an den Mailänder Mutterkonzern UniCredit abgebe, komme die Bank Austria noch auf eine harte Kernkapitalquote von 11,3 Prozent, sagte ein Insider am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Aufsicht hält das für zu wenig." Auch der Österreichische Rundfunk (ORF) und die Tageszeitung "Kurier" berichteten, dass die Abspaltung nur mit einem höheren Kapitalpuffer genehmigt werden könne. Die Töchter in 14 mittel- und osteuropäischen Ländern sollen künftig direkt an der italienischen Muttergesellschaft aufgehängt werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB), die österreichische Notenbank und UniCredit wollten sich zu den Informationen nicht äußern. Die Bank Austria erklärte, die Abspaltung werde wie geplant vollzogen. "UniCredit Bank Austria hat immer ihre Kapitalanforderungen erfüllt und wird das auch in Zukunft tun", erklärte sie. Einschließlich der Osteuropa-Töchter kam die Bank Austria Ende März auf ein Kapitalpolster von 11,2 Prozent. Die Mutter UniCredit wies eine Kernkapitalquote von 10,5 Prozent aus.

Ob der UniCredit der Bank Austria entgegenkommen wird ist unklar: Die Bank stellt unter seinem neuen Chef die Konzernstrategie auf den Prüfstand. Der Verwaltungsrat der italienischen Großbank genehmigte am Montag das Vorhaben, bei dem der Blick auf eine Optimierung der Kapitalstruktur, weiteren Kostenkürzungen und "insbesondere ein noch strengeres Risiko-Management" liegen werde. Strategische Geschäftsteile wie die deutsche Tochter HVB würden weiterentwickelt.

Zudem reduziert die Bank die Beteiligung an dem Online-Broker Fineco. Ein Anteil von zehn Prozent an Fineco werde in einer beschleunigten Platzierung veräußert, teilte Unicredit mit. Unicredit besitzt derzeit 65 Prozent an Fineco.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten bringen neue Russland-Sanktionen auf den Weg
19.02.2025

Die EU-Staaten haben ein neues Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Unter anderem ist der Ausschluss weiterer Banken aus Swift,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Jobs: Künstliche Intelligenz bedroht diese 7 Berufe
19.02.2025

Ob in der IT, der Buchführung oder im Journalismus: KI wird die Arbeitswelt tiefgreifend verändern und laut neuesten Studien rund 60...

DWN
Politik
Politik Trump macht Ukraine und Selenskyj erneut schwere Vorwürfe: "Hättet eine Vereinbarung treffen können"
19.02.2025

Donald Trump macht die Ukraine und Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut für den Krieg mit Russland verantwortlich. Auf einer...

DWN
Finanzen
Finanzen PKV-Test: Welche Tarife sich wirklich lohnen
19.02.2025

Schnelle Arzttermine und exklusive Leistungen – die private Krankenversicherung gilt als Premium-Schutz. Doch ein aktueller Test zeigt:...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump-Euphorie verflogen? Bitcoin fällt auf tiefsten Wert seit Anfang Februar
19.02.2025

Vor der Veröffentlichung des Fed-Protokolls fiel der Bitcoin am Dienstag unter 94.000 US-Dollar. Die anfängliche Euphorie über einen...

DWN
Politik
Politik Wahlprogramme 2025 Vergleich: Energiepolitik Deutschland - das wollen CDU/CSU, AfD und SPD
19.02.2025

Im Wahlkampf 2025 ist die Energiepolitik nicht so präsent wie andere Themen, obwohl hohe Energiekosten von der Rentnerin über den...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögensschutz: Wie Millionäre, Unternehmer und Co. ihr Vermögen sichern
18.02.2025

Viele reiche Menschen betreiben keinen guten Vermögensschutz. Warum das so ist und was die größten Anlagefehler der Millionäre sind,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Auswandern deutscher Fachkräfte: Mehrzahl glaubt nicht mehr an Wohlstand durch harte Arbeit
18.02.2025

Karriere lieber im Ausland: Die Auswanderung junger Fachkräfte droht sich seit der Corona-Pandemie weiter zu beschleunigen, wie eine...