Putschisten haben am Istanbuler Flughafen Sabiha Gökcen nach Angaben der türkischen Regierung noch am Sonntag vorübergehend Widerstand gegen ihre Festnahme geleistet. Regierungstreue Sicherheitskräfte hätten Warnschüsse abgeben müssen, bevor es zu den Festnahmen gekommen sei, hieß es aus Regierungskreisen laut Milliyet. Es habe aber keine Schusswechsel gegeben. Auf der Luftwaffenbasis im zentralanatolischen Konya sei es am Sonntag ebenfalls noch zu Zusammenstößen gekommen. Auch dort sei die Lage aber inzwischen unter Kontrolle. Der Istanbuler Flughafen Sabiha Gökcen liegt auf der asiatischen Seite der Millionenmetropole und hat einen zivilen und einen militärischen Teil.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan fordert seine Anhänger laut Reuters auf, bis Freitag auf der Straße zu bleiben. Auf Rufe aus der Menge, die Todesstrafe einzuführen, sagt er, dass diese Forderungen nicht ignoriert werden dürften. Die Regierung werde über das Thema mit der Opposition sprechen. Der Einsatz der Todesstrafe dürfe nicht verzögert werden.
Am Sonntag wurde Erdogans Haupt-Adjutant Oberst Ali Yazici festgenommen. Yazici soll in den Putschversuch verwickelt gewesen sein, berichtet die Zeitung Aksam.
Die Staatsministerin im Kanzleramt, Aydan Özoguz, warnt vor einem Übergreifen des Konflikts in der Türkei auf Deutschland. Die innertürkischen Spannungen zwischen Erdogan-Anhängern und -Gegnern dürften nicht in Deutschland ausgetragen werden, sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.