Politik

Türkische Beamte auf der Flucht nach Deutschland

Nach Angaben der türkischen Regierung sollen über 1.000 Beamte, die unter Putschverdacht stehen, auf der Flucht sein. Pro-Asyl rechnet mit einer Fluchtbewegung nach Deutschland. Die Grünen fordern von der Bundesregierung, den Betroffenen Asyl in Deutschland zu gewähren.
22.07.2016 00:26
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der türkische Vizepremier Mehmet Simsek hat am Donnerstag gesagt, dass bisher 6.823 Angehörige des türkischen Militärs, die unter Putschverdacht stehen, festgenommen wurden. Doch über 1.000 Beamten verschiedenster Institutionen sollen geflohen sein, berichtet sondakika.com. Simsek hatte die Aussagen im Gespräch mit Reuters getroffen.

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl rechnet wegen der Verfolgung von Erdogan-Gegnern mit einer Zunahme von Flüchtlingen aus der Türkei nach Deutschland. Politiker von Grünen und Linken riefen Merkel dazu auf, Personen, die in der Türkei unter Putschverdacht stehen, Asyl anzubieten. „Die Bundesregierung ist gut beraten, politisch Verfolgten aus der Türkei Schutzperspektiven in Deutschland zu bieten“, sagte der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck.

Bereits am vergangenen Wochenende waren acht Putschisten nach Griechenland geflohen, um dort Asylanträge zu stellen.

Es sollen nach Angaben der Hürriyet insgesamt 49.337 Beamte suspendiert worden sein.

Das türkische Bildungsministerium hat bisher 15.200 Mitarbeiter suspendiert, berichtet das Ministerium auf seiner Webseite. Sie stehen unter Putschverdacht.

Die Nachrichtenagentur Anadolu meldet, dass das Innenministerium 8.777 Beamte suspendiert habe.

Der Hochschulrat YÖK fordert, dass 1.577 Dekane ihren Rücktritt einreichen, berichtet die Hürriyet.

Der regierungsnahe Sender AHaber berichtet, dass 257 Beamte aus dem Amtssitz des Premierministers suspendiert wurden.

Beim Familienministerium wurden 393, beim Geheimdienst 150, an der Istanbuler Börse 85, bei der Religionsbehörde DITIB 492, bei der Energiemarktaufsichtsbehörde 25, beim Entwicklungsministerium 16 und beim Finanzministerium über 1.500 suspendiert, berichtet die Hürriyet.

Der Premier bestätigt auf seinem Twitter-Konto die Suspendierungen beim Innenministerium und Finanzministerium.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie AI Continent Action Plan: Wie Europa die USA und China vom KI-Thron stoßen will
28.04.2025

Die Europäische Kommission hat einen ehrgeizigen Plan vorgestellt, um Europa zur führenden Kraft im Bereich der Künstlichen Intelligenz...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Auto-Förderung: Wie geht es weiter und was plant die neue Bundesregierung?
28.04.2025

Das Ziel bleibt eindeutig – der genaue Weg aber offen. "Wir werden die E-Mobilität mit Kaufanreizen fördern", steht im...

DWN
Politik
Politik Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister: Steuerzahlerbund kritisiert Selbstbedienung
28.04.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boeing unter Druck: Zölle verschärfen die Krise beim größten US-Exporteur
28.04.2025

Boeing, der größte US-Exporteur, steckt seit Jahren in einer Krise. Neue Zölle und Handelskonflikte verschärfen sie weiter. Die...

DWN
Panorama
Panorama Stromausfall Spanien und Portugal: Nichts geht mehr - schwierige Suche nach der Ursache
28.04.2025

Ein umfassender Stromausfall Spanien hat am Montagmittag die Iberische Halbinsel erschüttert. Weite Teile Spaniens und Portugals auf dem...

DWN
Politik
Politik Ministerposten der Union: Alle Namen und Überraschungen im Überblick
28.04.2025

Acht Tage vor der geplanten Kanzlerwahl von Friedrich Merz steht die Aufstellung der Ministerposten der Union fest. Die SPD wird ihre...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor – Kabinettsliste mit Manager für Digitalisierung
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung haben CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Technologie
Technologie Profi für Sicherheitslösungen: Bedrohungen sind alltäglich - so erhöhen Unternehmen die Cybersicherheit
28.04.2025

Cybersicherheitsabteilungen in Unternehmen ähneln zunehmend Notaufnahmen – jedoch mit einem entscheidenden Unterschied: Die Bedrohungen...