Gemischtes

Butanol statt Benzin: Forscherin entwickelt alternativen Kraftstoff

Eine Forscherin an der TU Kaiserslautern stellt in einem neuen Verfahren Butanol her. Das könnte Benzin ersetzen und damit das Rohöl-Problem lösen.
05.09.2016 11:47
Lesezeit: 1 min

Fossile Brennstoffe sind nicht unendlich verfügbar, viele Alternativen waren in der Produktion aber bisher zu kompliziert oder zu teuer. In Deutschland arbeitet derzeit eine Forscherin an der TU Kaiserslautern als eine der ersten an der Entwicklung von Butanol mit einem neuen Herstellungsverfahren.

Butanol entsteht bei der Gärung von beispielsweise Zucker, Stärke oder Holz. Dies ist soweit bekannt. „Unsere Forschung hat Hinweise dazu gegeben, dass wir mittels Bioelektrochemie das alte Butanolgewinnungsverfahren der Aceton-Butanol-Ethanol Gärung gewinnbringender gestalten können“, sagt die Doktorandin Mareike Engel den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Dabei wird ein neues elektrochemisches Verfahren eingesetzt. „Wir haben festgestellt, dass die Bakterien das Butanol schneller und in größeren Mengen herstellen, wenn wir ein elektrisches Potential anlegen“, so Engel zu der Herstellungsmethode.

Freiwerdende Elektronen führen bei dieser Methode in Verbindung mit den Mikroorganismen offenbar zur Entstehung von Butanol. Das ist Benzin sehr ähnlich und könne „direkt anstatt Benzin“ genutzt werden. Ob dies je industriell umgesetzt werde, könne sie allerdings noch nicht sagen.

Wie der Prozess im Detail abläuft, wissen die Forscher selbst noch nicht. Eine Vermutung haben sie jedoch. Es könne sein, „dass die Bakterien Nanodrähte bilden und die Elektronen so aufnehmen“, erklärt die 26-Jährige auf der Webseite der TU Kaiserslautern.

Die Bundesregierung hat ein großes Interesse an der Entwicklung neuer Kraftstoffquellen. Das Energieeinsparziel für Deutschland besagt, dass der Endenergieverbrauch bis 2020 „um 10 Prozent und bis 2050 um 40 Prozent gegenüber 2005 gesenkt werden“ soll. Um das Ziel zu erreichen, könnten auch auf fossile Kraftstoffe neue Steuern erhoben werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen „Banknoten-Paradoxon“: Milliarden unter den Matratzen - Bargeldmenge steigt weiter
15.06.2025

Ungeachtet der stetig abnehmenden Bedeutung von Scheinen und Münzen beim alltäglichen Einkauf steigt die im Umlauf befindliche...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Resilienz als strategischer Imperativ: Carlsberg und Davos-Forum fordern neue Unternehmenslogik
15.06.2025

Krisen, Krieg, KI und Klimawandel: Carlsberg und das Weltwirtschaftsforum rufen Unternehmen auf, Resilienz nicht als Reaktion, sondern als...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der ESG-Betrug: Wie Konzerne Moral simulieren
15.06.2025

Konzerne feiern Nachhaltigkeit, während ihre Bilanzen eine andere Sprache sprechen. Zwischen Greenwashing, Sinnverlust und Bürokratie:...

DWN
Panorama
Panorama Leben auf einem Eismond? - Astrobiologe auf Spurensuche
15.06.2025

Dicke Eiskruste und bis zu minus 200 Grad - klingt nicht gerade angenehm. Warum der Saturnmond Enceladus auf der Suche nach außerirdischem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kritik oder Mobbing? Wie Sie den feinen Unterschied erkennen
15.06.2025

Mobbing beginnt oft harmlos – mit einem Satz, einem Blick, einer E-Mail. Doch wann wird aus Kritik systematische Zermürbung? Dieser...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Das neue Magazin ist da: Das können wir gut - wo Deutschland in Zeiten von KI, Transformation und Globalisierung überzeugt
15.06.2025

Was kann Deutschland gut? Diese Frage mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, fast schon trivial. Doch in einer Zeit, in der das Land...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Kleinkrieg“ um Lkw-Plätze: Autoclub kritisiert Überfüllung
15.06.2025

Auf und an Autobahnen in Deutschland fehlen viele tausend Lkw-Stellplätze – nach einer Kontrolle an Rastanlagen beklagt der Auto Club...

DWN
Politik
Politik Machtverschiebung in Warschau: Der Aufstieg der Nationalisten bringt Polen an den Abgrund
15.06.2025

In Polen übernimmt ein ultrakonservativer Präsident die Macht – während die liberale Regierung um Donald Tusk bereits ins Wanken...