Politik

Petry: „Wir wollen keinen Bürgerkrieg in Deutschland“

Die AfD-Vorsitzende Frauke Petry hat vor einem „Bürgerkrieg in Deutschland“ gewarnt, falls negative Folgen der Zuwanderung weiter zunehmen sollten. Sie nannte die steigende Kriminalität als Hauptproblem. Offizielle Statistiken, die einen Trend in diese Richtung zeigen, sind aktuell allerdings nicht bekannt. In Hannover sprengten Demonstranten kurzzeitig eine Wahlkundgebung der AfD.
11.09.2016 01:35
Lesezeit: 1 min

+++ WERBUNG +++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

«Wir haben bisher keine Massendemonstrationen gegen Migranten, wir haben noch keine Massenproteste in deutschen Großstädten. Aber was wir an Verfolgung von beispielsweise christlichen Frauen in unseren Unterkünften erleben, auch an inzwischen alltäglicher Kriminalität von angeblich Schutzsuchenden auf der Straße, das ist untragbar», sagte sie der «Welt am Sonntag». «Je mehr ungebildete und oft aggressive junge männliche Einwanderer aus Nordafrika kommen, desto mehr wird die Lage eskalieren. Wir wollen keinen Bürgerkrieg in Deutschland. Wir sind die Partei des sozialen Friedens.»

Zuvor hatte sie gesagt, ein Großteil der Asylbewerber seien keine wirklichen Flüchtlinge, viele angebliche Syrer kämen aus anderen Ländern. «Wenn das den Bürgern wirklich bewusst wird, dann wird sich deren Einstellung gegenüber allen Migranten massiv verschlechtern, auch gegenüber den wirklichen Flüchtlingen. Das wollen wir nicht. Deshalb muss jetzt schnell gehandelt werden.» Die Frage, ob sie mit massiver Verschlechterung brennende Flüchtlingsheime meine, wies sie zurück: «Was legen Sie mir da in den Mund?»

Als Wahlkampfthemen der AfD für 2017 nannte Petry neben der Direkten Demokratie und der Zuwanderungspolitik die «Beendigung des Projekts Euro», eine «radikale EU-Reform durch Rückbesinnung auf die ursprünglichen Erfolge der Europäischen Gemeinschaft» sowie Familie, Energiepolitik und Innere Sicherheit.

Am Samstag haben Demonstranten der Kirchen und Gewerkschaften mit einer Demonstration in Hannover dafür gesorgt, dass eine AfD-Wahlkundgebung abgebrochen werden musste. Die Hannoversche Allgemeine berichtet: „Bereits ab 12 Uhr hatten Gewerkschaften, Kirchen und andere Gruppierungen auf dem Platz der Göttinger Sieben gegen die Veranstaltung der Partei AfD protestiert. Offenbar hatten sich von hier aus etliche Teilnehmer auf den Weg in Richtung Trammplatz gemacht, um die AfD-Veranstaltung zu stören.“

Bereits am Freitag musste die AfD-Chefin Frauke Petry eine Rede in Bergen bei Celle abbrechen, weil im Stadthaus mehrere Scheiben von AfD-Gegnern eingeschlagen und „weißes Pulver“ zerstreut worden war. Petry wollte ihre Rede im Stadthaus halten.

Ende August wurde der rheinland-pfälzische AfD-Fraktionschef Uwe Junge in Mainz von vier Männern auf offener Straße zusammengeschlagen, berichtet die FAZ.

Der MDR berichtete Mitte August von Anschlägen auf Büros und Fahrzeuge von AfD-Politikern in Leipzig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...

DWN
Politik
Politik Geheime Chatgruppe: EU-Außenminister betreiben Diplomatie über Signal - auf Einladung Kaja Kallas
17.04.2025

Die Außenminister der Europäischen Union kommunizieren in einer privaten Chatgruppe der verschlüsselten App Signal. Dies bestätigte der...

DWN
Politik
Politik Zollschock aus Washington: Das kommt jetzt auf deutsche Unternehmen zu
17.04.2025

US-Präsident Donald Trump plant erneut drastische Abgaben auf Importe. Noch ist unklar, welche Branchen konkret betroffen sein werden –...