Finanzen

US-Konzerne fordern EU-Staaten auf, sich für Apple zu engagieren

Lesezeit: 1 min
20.09.2016 01:19
In einem Brief an alle 28 EU-Staaten fordert der US-Lobbyverbund Business Roundtable, dass die EU ihre Forderung nach Steuerrückzahlungen gegen Apple fallenlässt. Die abgedrohte Strafe verstoße gegen „die Herrschaft des Gesetzes“ und würde negative Folgen für europäische Firmen haben, droht der Verband.
US-Konzerne fordern EU-Staaten auf, sich für Apple zu engagieren

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

In einem offenen Brief fordert der US-amerikanische Lobbyverbund Business Roundtable eine Abkehr von den Steuerforderungen der EU gegen Apple. Die angedrohte Steuer-Nachzahlung von etwa 13 Milliarden Euro verstoße gegen die „Herrschaft des Gesetzes“ und habe negative Konsequenzen für europäische Firmen, sollte die EU auf ihr bestehen.

Dem Vorsitzenden von Business Roundtable, John Engler, zufolge ist die Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörde ein schwerwiegender Fehler: „Im Interesse aller Staaten, die die Herrschaft des Gesetzes respektieren, darf diese Entscheidung keinen Bestand haben. Der Präzedenzfall dieser Entscheidung – falls sie aufrechterhalten wird – würde die Unsicherheit beträchtlich erhöhen und einen nachteiligen Effekt auf die ausländischen Direktinvestitionen in Europa haben. Die Entscheidung wäre dann eine schwerwiegende Wunde, die sich die EU und ihren Bürgern selbst beigebracht hat.“

Engler deutet indirekt an, dass die USA eigene Klagen gegen europäische Firmen lancieren könnten, falls die Entscheidung aufrechterhalten wird: „Andere Staaten außerhalb der EU könnten dieses Vorgehen als legitimes Handeln der Regierungen betrachten und alle Unternehmen mit globalem Tätigkeitsfeld – auch solche aus der EU – dem Risiko aussetzen, dass ihre Anlagen und Vermögen von fremden Regierung enteignet werden, um zusätzliche Einnahmen zu generieren, oder um erfolgreiche ausländische Mitbewerber zu bestrafen.“

Der Business Roundtable fordert die EU-Mitglieder dazu auf, aktiv gegen die Entscheidung der EU-Wettbewerbsbehörde vorzugehen. „Ich dränge Sie, mit Ihren Kollegen zusammenzuarbeiten, um diese Entscheidung zu beseitigen und ein Ende der Ermittlungen wegen unerlaubter Staatshilfe herbeizuführen, welche die Fähigkeit ihres Landes und anderer EU-Staaten übergeht, ihre eigenen Steuergesetze zu erlassen.“


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...