Finanzen

Gewinn-Einbruch bei Monsanto

Der US-Agrarkonzern Monsanto vermeldet im Vorfeld der geplanten Übernahme durch Bayer einen deutlichen Gewinneinbruch für das vergangene Geschäftsjahr. Im letzten Quartal schrieb Monsanto sogar rote Zahlen.
05.10.2016 17:10
Lesezeit: 1 min

Ein Preisverfall beim Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat setzt dem US-Saatgutriesen Monsanto vor der Übernahme durch Bayer schwer zu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 brach der Nettogewinn um rund 42 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar ein, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz sank binnen Jahresfrist um zehn Prozent auf 13,5 Milliarden.

Monsanto bekam vor allem niedrigere Preise bei seinen Unkrautbekämpfungsmitteln auf Basis des umstrittenen Wirkstoffs Glyphosat zu spüren. Dies trug wesentlich zum Umsatzrückgang von 1,2 Milliarden Dollar im Pflanzenschutzgeschäft bei. Im Schlussquartal schrieb Monsanto zwar rote Zahlen, konnte seinen Verlust aber deutlich auf 191 (Vorjahreszeitraum: minus 495) Millionen Dollar eindämmen und schnitt besser ab als erwartet.

Bayer will das US-Unternehmen für 66 Milliarden Dollar kaufen und hatte sich Mitte September nach monatelangem Ringen mit Monsanto geeinigt. Monsanto sieht die Übernahme auf Kurs, ein Abschluss werde weiterhin bis Ende 2017 erwartet. Gemeinsam mit Monsanto würde Bayer zum weltweit größtem Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut aufsteigen. Monsanto ist der Entwickler des Unkrautvernichters Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Da das Patent auf Glyphosat seit Jahren abgelaufen ist, wird es auch von anderen Herstellern verkauft - das sorgt für Preisdruck bei den Amerikanern, der nach Einschätzung von Monsanto auch im neuen Geschäftsjahr anhalten wird.

Deutlich stabiler zeigte sich das Saatgutgeschäft. Dort verbuchte Monsanto zwar im Gesamtjahr ein Umsatzminus von mehr als zwei Prozent. Im Schlussquartal sprangen die Erlöse in dem Bereich aber dank starker Nachfrage nach Mais-Saatgut in den USA um ein Viertel in die Höhe. Im neuen Geschäftsjahr soll das Ergebnis je Aktie soll 2016/17 auf 4,50 bis 4,90 Dollar zulegen, nachdem es im vergangenen Jahr um mehr als ein Fünftel auf 4,48 Dollar geschmolzen war. Bis 2018 sollen 3600 Arbeitsplätze entfallen, was 16 Prozent der Belegschaft entspricht, wie Monsanto schon im Januar angekündigt hatte.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs legt kräftig zu: Woran das liegt und was Anleger jetzt wissen müssen
16.06.2025

Der Ripple-Kurs zeigt sich oft von seiner volatilen Seite. Doch zum Auftakt in die neue Handelswoche klettert der XRP-Coin kräftig –...

DWN
Politik
Politik SPD drängt auf gemeinsame Linie bei AfD-Verbotsverfahren
16.06.2025

Soll die AfD verboten werden? Während einige Bundespolitiker ein AfD-Verbotsverfahren fordern, mahnen andere zur Vorsicht. Im Raum steht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Blackstone setzt auf Europa – Anleger an der Wall Street uneins über US-Ausblick
16.06.2025

Das Vertrauen der Wall Street in Europa wächst weiter. Mit Blackstone signalisiert nun ein weiteres Schwergewicht der Finanzwelt seine...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Zerrissene Wertegemeinschaft vor Bewährungsprobe
16.06.2025

Der G7-Gipfel in Kanada steht vor enormen Herausforderungen: Konflikte, Uneinigkeit und globale Krisen prägen das Treffen. Wie finden die...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...