Politik

Technischer Defekt: Einsatz von Tornados der Bundeswehr aus Incirlik gestoppt

Die Bundeswehr hat den Einsatz der Tornados vom Nato-Stützpunk Incirlik gestoppt. Grund ist ein technischer Defekt. Der Defekt kommt just zu dem Zeitpunkt, da die Russen mit dem Abschuss aller Flugzeuge gedroht haben, die die syrisch-russischen Militäroperation gefährden könnten.
06.10.2016 22:33
Lesezeit: 1 min
Technischer Defekt: Einsatz von Tornados der Bundeswehr aus Incirlik gestoppt
(Karte: Bundeswehr)

Der Tornado-Einsatz der Bundeswehr gegen die Terrormiliz Islamischer Staat ist wegen eines technischen Defekts an den Aufklärungsflugzeugen vorerst ausgesetzt. Wie die Bundeswehr am Donnerstagabend mitteilte, müssen alle sechs auf der türkischen Nato-Luftwaffenbasis Incirlik stationierten Maschinen zunächst am Boden bleiben.

Am Mittwoch sei von der Industrie ein technischer Mangel an einem Bauteil in Deutschland festgestellt worden. «Um jedwede Gefährdung für Personen und Material auszuschließen», sei der Flugbetrieb dieser Maschinen am Donnerstag ausgesetzt worden, teilte die Luftwaffe mit.

Das Statement der Bundeswehr:

Am 5. Oktober 2016 wurde seitens der Industrie ein technischer Mangel an einem Bauteil des Luftfahrzeugs Tornado in der Version ASST A3 in Deutschland festgestellt. Um jedwede Gefährdung für Personen und Material auszuschließen, wurde der Flugbetrieb mit den Luftfahrzeugen, die von diesem Problem betroffen sind, seit heute, 6. Oktober 2016, ausgesetzt.

Hiervon ist auch der Einsatzflugbetrieb des Deutschen Einsatzkontingents Counter Daesh in Incirlik, Türkei, betroffen. Derzeit wird daran gearbeitet, den technischen Mangel zu beheben.

Die Bundeswehr unterstützt von der Nato-Basis aus die Luftangriffe der Militärallianz im Kampf gegen den IS. Sie setzt dabei neben den sechs Tornado-Aufklärungsflugzeuge in der modernsten Version ASST A3 auch ein Tankflugzeug ein. Das Tankflugzeug ist nach Angaben der Bundeswehr nicht von dem Defekt betroffen und weiterhin im Einsatz.

Bereits Anfang des Jahres hatte es Probleme bei dem Tornado-Einsatz in Incirlik gegeben: Damals blendete die Cockpitbeleuchtung der sechs Aufklärungsflugzeuge so stark, dass ein Einsatz nur tagsüber möglich war. Das Problem war durch ein Software-Update entstanden.

Der Defekt trifft die Luftwaffe zu einem kritischen Zeitpunkt: Am Donnerstag hatte Russland angekündigt, alle unbekannten Flugobjekte ohne Vorwarnung abzuschießen, die eine Gefährdung für die russisch-syrische Militäroperation gegen den IS und die al-Nusra gefährden. Die US-Regierung hatte zuvor öffentlich werden lassen, dass sie in Erwägung zieht, die syrische Armee direkt anzugreifen.

Deutschland ist nicht Teil der US-geführten Allianz gegen den IS.

Angaben des Pentagon zufolge haben folgende Nationen Luftschläge gegen Syrien geflogen: USA, Australien, Bahrain, Kanada, Dänemark, Frankreich, Jordanien, die Niederlande, Saudi Arabien, die Türkei, Großbritannien und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lego rüstet auf: Wie der Spielzeugriese mit Industrie 4.0 zum globalen Produktionsvorbild werden will
24.04.2025

Mit KI, Robotik und strategischer Fertigung wird Lego zum heimlichen Vorbild europäischer Industrie – und setzt neue Standards in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Drittes Jahr in Folge kein Wachstum – Habeck senkt Prognose
24.04.2025

Ein drittes Jahr ohne Wachstum, eine düstere Prognose und ein scheidender Minister, der den Stillstand verwaltet: Robert Habeck...

DWN
Politik
Politik Europa sitzt auf russischem Milliardenvermögen – doch es gibt ein Problem
24.04.2025

Europa sitzt auf eingefrorenem russischen Vermögen im Wert von 260 Milliarden Euro – ein gewaltiger Betrag, der den Wiederaufbau der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Geschäftsklima: Deutsche Unternehmen trotzen globalen Risiken
24.04.2025

Während weltweit wirtschaftliche Sorgen zunehmen, überrascht der Ifo-Index mit einem leichten Plus. Doch der Aufschwung ist fragil: Zwar...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktive ETFs: Wie US-Finanzriesen Europa erobern und was das für Anleger heißt
24.04.2025

Amerikanische Vermögensverwalter drängen verstärkt auf den europäischen Markt für aktiv gemanagte ETFs, da hier im Vergleich zu den...

DWN
Politik
Politik Meloni wird Trumps Brücke nach Europa
24.04.2025

Giorgia Meloni etabliert sich als bevorzugte Gesprächspartnerin Donald Trumps – und verschiebt das diplomatische Gleichgewicht in Europa.

DWN
Politik
Politik Rot-Grüner Koalitionsvertrag für Hamburg steht
24.04.2025

SPD und Grüne wollen in Hamburg weiter gemeinsam regieren – trotz veränderter Mehrheitsverhältnisse. Der neue Koalitionsvertrag steht,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Warum irische Firmen im deutschen Green-Tech-Boom Milliardenwachstum anstreben
24.04.2025

Irlands Green-Tech-Firmen erobern den deutschen Markt – mit strategischem Fokus auf Energie, Infrastruktur und Digitalisierung.