Politik

Es wird eng: Italien lehnt Rettung von Monte Paschi ab

Der italienische Bankenrettungsfonds will überraschend nicht in die älteste Bank der Welt investieren. Die Bank braucht dringend Kapital. Es ist nun völlig unklar, wer die Bank retten soll.
10.10.2016 00:41
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der italienische Bankenrettungsfonds Atlante will sich nicht an der milliardenschweren Kapitalerhöhung der Krisenbank Monte dei Paschi di Siena beteiligen. „Der Fonds zieht eine mögliche Investition in das Kapital der Bank nicht in Betracht“, teilte die Verwaltung des Fonds, Quaestio Capital Management, am Sonntag mit. Zudem wies Quaestico einen Medienbericht zurück, wonach der Verwaltungsratsvorsitzende Alessandro Penati zu Monte Paschi wechseln könnte. Penati sei von niemanden angesprochen worden und stehe auch nicht zur Verfügung.

Monte dei Paschi di Siena hatte beim europäischen Banken-Stresstest 2014 und in diesem Sommer jeweils am schlechtesten abgeschnitten. Der frühere Finanzvorstand Marco Morelli soll als neuer Chef bei der ältesten Bank der Welt das Ruder herumreißen. Er muss rasch einen Rettungsplan umsetzen, der unter anderem eine Kapitalerhöhung von bis zu fünf Milliarden Euro vorsieht.

Die gesamte Finanzbranche Italiens leidet unter faulen Krediten. So steht die Rückzahlung von Darlehen über 360 Milliarden Euro auf der Kippe. Das entspricht etwa einem Fünftel des gesamten Kreditvolumens. Atlante war Mitte April ins Leben gerufen worden, um den Krisenbanken des Landes unter die Arme zu greifen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...