Angesichts drohender wirtschaftlicher Folgen des Brexit-Votums fordern britische Banken steuerliche Entlastungen, berichtet Reuters. Die Regierung in London hatte im Januar eine Sondersteuer auf Gewinne der Geldhäuser eingeführt, die über 25 Millionen Pfund (28 Millionen Euro) liegen. Der Chef des Lobbyverbandes BBA, Anthony Browne, forderte am Donnerstag, dass diese Regelung auslaufen solle. „Die Banken stehen zwar fest zu der Verpflichtung, ihren angemessenen Anteil zu zahlen. Doch wir sind jetzt an einem Punkt, wo Jobs und Wachstum in Großbritannien in Gefahr sind.“ Das Land müsse ein wettbewerbsfähiger Standort für internationale Banken bleiben.
Die britische Bevölkerung hatte sich im Juni mehrheitlich für einen Austritt aus der EU ausgesprochen. Ob das Land weiter Zugang zum europäischen Binnenmarkt mit seinem zollfreien Warenverkehr bekommen wird, muss in den Austrittsverhandlungen geklärt werden. Für das Londoner Finanzzentrum ist insbesondere der sogenannte EU-Pass wichtig. Dieser ermöglicht Banken den ungehinderten Zugang zu den Kapitalmärkten der EU. Geldhäuser haben damit gedroht, bereits im kommenden Jahr Teile ihres Geschäfts aus London abzuziehen, falls keine Klarheit in dieser Sache geschaffen werde.