Politik

Frankreich treibt Annäherung an China voran

Frankreich und China wollen einen gemeinsamen Investmentfonds anlegen. Die Franzosen könnten damit einen Vorsprung gegenüber Deutschland erreichen.
31.10.2016 11:26
Lesezeit: 1 min

Mit dem Investmentfonds sollen nach dem Vorbild des britischen Atomkraftwerkbau Hinkley Point gemeinsame Projekte vorangetrieben werden, kündigte der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault am Montag in Peking an. "Hinkley Point ist ein sehr gutes Beispiel dafür, was wir zusammen tun werden: Verträge auf Drittmärkten und in allen Branchen gewinnen", sagte Ayrault im Beisein seines chinesischen Amtskollegen Wang Yi.

Der Atomkonzern China General Nuclear Power und der französische EDF-Konzern stecken zusammen rund 20 Milliarden Euro in den ersten Atomkraftwerkbau in der Europäischen Union seit der Katastrophe im japanischen Fukushima vor mehr als fünf Jahren. "Das ist ein Beispiel, welchem wir überall folgen wollen - einschließlich in Afrika und Asien", sagte Ayrault. China hofft, dass das Projekt in Großbritannien zum Türöffner auf anderen Märkten wird.

Westliche Unternehmerverbände und Politiker kritisieren immer wieder, dass ausländische Firmen in China auf weit mehr Widerstand stoßen als umgekehrt. Außenminister Wang wies das zurück. "Wenn man sich das Tempo und das Ausmaß ansieht, in welchem sich China im Vergleich zu anderen Schwellenländern geöffnet hat, dann gehören wir hier zu den Führenden", sagte er.

Die deutsche Wirtschaft klagt über viele Beschränkungen in China. Umgekehrt sträubt sich die Bundesregierung gegen die Übernahme des Technologieunternehmens Aixtron durch chinesische Investoren. Diese Themen dürften auch beim China-Besuch von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel eine Rolle spielen, der diesen Montag mit rund 60 Wirtschaftsvertretern für fünf Tage in die Volksrepublik reist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Indien: Was passierte bei Flug AI171?
13.06.2025

Mehr als 240 Menschen starben bei einem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien. Premierminister Narendra Modi besuchte den einzigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüsseler Kompromiss: EU führt Handelsquoten für Ukraine wieder ein – Litauen hofft auf Preisstabilisierung
13.06.2025

Handelsstreit mit Folgen: Die EU führt wieder Quoten für ukrainische Agrarimporte ein. Litauen atmet auf, Kiew warnt vor...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Der Microlino: Wie ein Schweizer Tüftler dem SUV-Wahnsinn trotzt
13.06.2025

SUVs dominieren unsere Straßen – größer, schwerer, ineffizienter. Doch ein Schweizer Tüftler stellt sich gegen diesen Trend: Wim...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn der Chef den Hund mitbringt: Sind Haustiere im Büro eine Revolution im Büroalltag?
13.06.2025

Ein Hund im Büro bringt gute Laune, sorgt für Entspannung und fördert das Teamgefühl – doch nicht alle sind begeistert. Warum...

DWN
Politik
Politik EU-Sanktionen wegen Russland-Handel: Brüssel zielt nun auch auf Chinas Banken
13.06.2025

Die EU plant erstmals Sanktionen gegen chinesische Banken wegen Unterstützung Russlands durch Kryptowährungen. Peking reagiert empört...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Kurse unter Druck: Markt reagiert panisch auf Nahost-Eskalation
13.06.2025

Explodierende Spannungen im Nahen Osten bringen den Kryptomarkt ins Wanken. Bitcoin fällt, Ether bricht ein – Anleger flüchten panisch...