Politik

IWF-Chefin Lagarde nimmt Urlaub für Untreue-Prozess

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, lässt sich beurlauben, wenn sie sich im Dezember in Frankreich wegen einer Finanzaffäre vor Gericht verantworten muss.
01.12.2016 00:48
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, lässt sich beurlauben, wenn sie sich im Dezember in Frankreich wegen einer Finanzaffäre vor Gericht verantworten muss. "Ich werde so tun, als ob ich im Urlaub bin", sagte Lagarde im Interview mit der Zeitung "l'Obs" vom Donnerstag. Sie werde lediglich ihre E-Mails lesen und in Notfällen reagieren.

Mit Blick auf den Prozess sagte die ehemalige französische Wirtschafts- und Finanzministerin: "Meine Anwälte werden juristische Mittel finden, mit dieser sonderbaren Situation umzugehen." Der Prozess wird voraussichtlich vom 12. bis 20. Dezember dauern.

Lagarde wird wegen einer umstrittenen staatlichen Schadenersatzzahlung in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro an den Geschäftsmann Bernard Tapie Nachlässigkeit im Umgang mit öffentlichen Geldern vorgeworfen. Ein von der damaligen Finanzministerin angerufenes privates Schiedsgericht hatte Tapie 2008 nach dem Verkauf des Sportartikelherstellers Adidas staatlichen Schadenersatz zugesprochen. Schnell wurden wegen des Schiedsspruchs Betrugsvorwürfe laut.

Lagarde wird von den Ermittlern vorgeworfen, das private Schiedsgericht eilfertig und schlecht vorbereitet angerufen zu haben. In der Kritik steht auch ihre Entscheidung, den Schiedsspruch nicht angefochten zu haben. Lagarde hat alle Vorwürfe gegen sie zurückgewiesen. Sie beteuert, sie habe immer im Interesse des Staates gehandelt.

Bei einer Verurteilung drohen Lagarde ein Jahr Haft und eine Geldstrafe von 15.000 Euro. Der Gerichtshof der Republik kann als einziges Gericht in Frankreich über mutmaßliche Vergehen von Ministern während ihrer Amtsausübung urteilen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffetts Abgang belastet – wie viel Substanz bleibt?
22.06.2025

Berkshire Hathaway verliert nach Buffetts Rückzug an Kurswert. Die Aktie steht unter Druck – und der Markt stellt die Zukunft des...

DWN
Technologie
Technologie Lebensmittel aus dem 3D-Drucker: Revolution am Esstisch und in der Lebensmittelproduktion?
22.06.2025

Gedrucktes Essen statt Herd und Pfanne? Der 3D-Lebensmitteldruck wächst rasant – zwischen nachhaltiger Vision, Gastronomietrend und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Deutschen und ihr Bargeld: Wie sich das Bezahlverhalten entwickelt
22.06.2025

Obwohl die Deutschen nach eigenen Aussagen ihr Bargeld lieben, gewinnt das bargeldlose Bezahlen auch hierzulande an Bedeutung. Das...

DWN
Technologie
Technologie Schwedische Innovation soll Wasserkrise in der Ukraine lösen
21.06.2025

Während Europa über Hilfspakete debattiert, liefern schwedische Firmen sauberes Wasser in eine vom Krieg verwüstete Region. Ist Hightech...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Afrikas Migrationspotenzial: Die globale Ordnung steht vor einer tektonischen Verschiebung
21.06.2025

Afrikas Bevölkerung wächst, während der Westen altert. Millionen gut ausgebildeter Migranten verändern schon heute globale...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands stille Stärke: Wie Rechtsstaat und Verwaltung zum unterschätzten Standortvorteil werden
21.06.2025

Als Max Weber 1922 mit seiner Bürokratie-Theorie die Basis für die deutsche Verwaltung legte, galt sie weltweit als innovatives Vorbild....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Rückschlag für Elektroautos – kommt das Ende wie vor 100 Jahren?
21.06.2025

Vor 100 Jahren verschwanden Elektroautos wegen politischer Entscheidungen von den Straßen. Heute wiederholt sich die Geschichte: Donald...

DWN
Politik
Politik Wie der Westen seine Werte in der Wüste verrät: Big Tech versteckt die Probleme unter glänzenden Fassaden
21.06.2025

Big Tech hofiert autoritäre Regime vom Golf – im Tausch gegen Milliarden, Macht und Rechenzentren. Doch hinter der glitzernden Fassade...