BMW muss wegen der Vergabe unzulässiger Kredite in Australien Wiedergutmachung in Millionenhöhe leisten. Die Darlehen seien von der australischen Finanztochter des Münchner Autobauers gewährt worden, obwohl sich die Kreditnehmer den Kauf eines neuen Wagens womöglich gar nicht leisten konnten, teilte die Aufsichtsbehörde Australian Securities and Investment Commission (ASIC) am Dienstag auf ihrer Internetseite mit. Das Wiedergutmachungsprogramm in Höhe von 72 Millionen australischen Dollar (umgerechnet knapp 50 Millionen Euro) sei aufgelegt worden, um mindestens 15.000 Kunden zu entschädigen, die zwischen Januar 2011 und August 2016 in finanzielle Schwierigkeiten geraten seien.
Das Programm umfasst umgerechnet gut zehn Millionen Euro an Wiedergutmachungszahlungen. Zudem wurden 5,2 Millionen Euro an Zinsreduzierungen für laufende Kreditverträge vereinbart, weitere 34,5 Millionen Euro entfallen bei der Finanztochter von BMW auf Abschreibungen für fragwürdige Kredite. Darüber hinaus muss BMW rund 3,5 Millionen Euro für ein Bildungsprogramm bereitstellen, das Verbraucher im Umgang mit Geld und Krediten schult. Es sei das bisher größte Wiedergutmachungsprogramm für Konsumentenkredite in Australien, erklärte die ASIC. Der Münchner Autobauer bestätigte die Einigung. „BMW Australia Finance Limited arbeitet bereits seit längerem mit der Australian Securities and Investments Commission (ASIC) zusammen, um die unternehmerischen Prozesse zur Einhaltung aller gesetzlichen Verpflichtungen anzupassen.“