Deutschland

Piloten unterbrechen Streik bis zum Wochenende

In den kommenden Tagen wird es keine weiteren Streiks der Piloten bei der Lufthansa geben.
06.12.2016 14:12
Lesezeit: 1 min

Die Lufthansa erhält eine Verschnaufpause, berichtet Reuters. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit werde "mindestens diese Woche" in Anspruch nehmen, um das neue Vergütungsangebot des Konzerns zu beraten, teilte sie am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Während dieser Zeit würden "keine weiteren Streikmaßnahmen" organisiert.

Die Lufthansa hatte vergangenen Mittwoch ein neues Angebot vorgelegt; "zwischenzeitlich" habe sie auch auf die meisten Fragen der Gewerkschaft dazu geantwortet, teilte Cockpit mit. Während der Zeit der internen Beratungen in den Gewerkschaftsgremien soll es keine Arbeitsniederlegungen geben.

Die Lufthansa rechnet nach eigenen Angaben vom Freitag mit einer baldigen Schlichtung in dem Streit. Cockpit teilte dazu mit, sie werde den weiteren Verhandlungsprozess, der gegebenenfalls unter Beteiligung eines Schlichters stattfinden könnte, diskutieren. Die Gewerkschaft begrüßte es, dass  Konzernchef Carsten Spohr Stellung zum Tarifkonflikt nehmen wolle; sie hatte kritisiert, dass Spohr keine aktive Rolle am Verhandlungstisch eingenommen hatte.

Die Vereinigung Cockpit hatte nach gescheiterten Verhandlungen über die Vergütung der Piloten der Lufthansa, der Frachttochter Lufthansa Cargo und der Billigtochter Germanwings im November zu Streiks im Kerngeschäft der Airline aufgerufen. An sechs Streiktagen fielen knapp 4500 Flüge aus; mehr als eine halbe Million Passagiere mussten umplanen.

Lufthansa bietet den Piloten nun eine Lohnerhöhung in zwei Stufen um insgesamt 4,4 Prozent und eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern an. Der Vergütungstarifvertrag soll bis Ende Juni 2018 laufen.

Der zähe Tarifstreit mit Cockpit hat der Lufthansa bereits millionenschwere Kosten verursacht. Jeder Streiktag kostet das Unternehmen nach eigenen Angaben zwischen zehn und 15 Millionen Euro. In den Jahren 2014 und 2015 liefen bereits Kosten in Höhe von 351 Millionen Euro durch Pilotenstreiks auf.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrpflicht in Deutschland: Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
22.06.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stellenabbau: Deutsche Industrie verliert in nur einem Jahr 100.000 Arbeitsplätze
22.06.2025

Die desaströse Wirtschaftspolitik der letzten Jahre führt in der Konsequenz zu immer mehr Stellenabbau in der deutschen Industrie. Vor...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardenschwere Anleger schwenken um: Keine Rezession in Sicht
22.06.2025

Milliardenschwere Fondsmanager halten eine globale Rezession inzwischen für höchst unwahrscheinlich. Dennoch dominieren Unsicherheit und...

DWN
Immobilien
Immobilien Hamburger Westfield-Überseequartier: Ist das die Renaissance der Shopping-Malls?
22.06.2025

In Hamburg hat ein gigantisches Einkaufszentrum auf 419.000 Quadratmetern eröffnet. Ein Tor, wer dabei nur an Shopping denkt. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Home Bias: Warum Anleger oft falsch investieren
22.06.2025

Home Bias ist die Neigung von Anlegern, im eigenen Land oder Währungsraum zu investieren. Immer wieder wird gesagt, dass deutschen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mein Job, dein Job: Jobsharing als Arbeitsmodell der Zukunft?
22.06.2025

Aufgrund gesteigerter Ansprüche von Arbeitnehmern und zunehmendem Fachkräftemangel müssen Unternehmen kreativ werden, was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mahnlauf statt Innovation: Wie Zahlungsausfälle die Wirtschaft bremsen
22.06.2025

Zahlungsverzögerungen belasten Europas Unternehmen massiv. Jeder zweite Betrieb rechnet mit Kundeninsolvenzen – Investitionen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berkshire Hathaway-Aktie: Warren Buffetts Abgang belastet – wie viel Substanz bleibt?
22.06.2025

Berkshire Hathaway verliert nach Buffetts Rückzug an Kurswert. Die Aktie steht unter Druck – und der Markt stellt die Zukunft des...