Deutschland

Rewe Group kündigt Rückzug der Kaiser's Tengelmann-Klage an

Wenn der Handelsriese seine Klage zurückzieht, können Rewe und Edeka die Filialen unter sich aufteilen.
07.12.2016 16:17
Lesezeit: 1 min

Die Rewe Group will ihre Klage gegen die Ministererlaubnis zum Verkauf der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann an Edeka zurückziehen. Rewe werde dies unmittelbar nach der Unterzeichnung der Verträge mit Edeka zur Aufteilung von Kaiser's Tengelmann tun, kündigte Rewe-Chef Alain Caparros am Mittwoch an. Mit Rücknahme der Klage ist der Weg frei für die Übernahme von Kaiser's Tengelmann und die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel erlassenen Arbeitsplatzgarantien. Die mehr als 15.000 Kaiser's-Tengelmann-Mitarbeiter können dann ohne Sorge um ihre Arbeitsplätze Weihnachten feiern.

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub wollte Kaiser's Tengelmann eigentlich als Ganzes an den Branchenprimus Edeka veräußern. Vor mehr als zwei Jahren hatte er die Transaktion besiegelt, Konkurrent Rewe hatte das Nachsehen. Das Bundeskartellamt legte sein Veto gegen die Pläne ein, doch Wirtschaftsminister Gabriel überstimmte die Wettbewerbshüter mit seiner Sondererlaubnis. Das Oberlandesgericht Düsseldorf wiederum legte diese Ministererlaubnis nach einer Klage von Rewe auf Eis. Ist die Klage vom Tisch, tritt Gabriels Erlaubnis in Kraft. Kaiser's Tengelmann fällt dann an Edeka, die Hamburger reichen über 60 der zum Jahresende 2015 noch 446 Kaiser's-Tengelmann-Filialen an Rewe weiter. Rund 3100 Kaiser's-Tengelmann-Mitarbeiter kämen nun zu Rewe, erklärte Caparros. Das Bundeskartellamt und Gabriel müssen den Plänen noch zustimmen, ihre Zusagen gelten indes Insidern zufolge als sicher.

Caparros zufolge sind die Arbeitsplatzgarantien über fünf Jahre bei Kaiser's Tengelmann erst durch Rewe möglich geworden. „Die Entstehungsgeschichte der Ministererlaubnis verdeutlicht, dass es die Beharrlichkeit und Konsequenz der Rewe war, die zu einer umfassenden langfristigen Beschäftigungssicherung (..) geführt hat.“ Beschäftigte und der Wettbewerb im deutschen Lebensmittelhandel profitierten von der nun erreichten Lösung.

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