Politik

US-Präsident Obama wirft 35 russische Diplomaten aus dem Land

Die US-Regierung hat Sanktionen gegen Russland verhängt. Sie betreffen russische Diplomaten und russische Technologiefirmen.
29.12.2016 20:14
Lesezeit: 1 min

US-Präsident Barack Obama hat neue Sanktionen gegen Russland verhängt. Das US-Finanzministerium veröffentlichte am Donnerstag eine Liste mit Unternehmen, die von den USA boykottiert werden. Außerdem wurden 35 Diplomaten und ihre Familien in Washington und San Francisco aufgefordert, die USA innerhalb von 72 Stunden die USA zu verlassen. Außerdem hat die US-Regierung zwei Gebäude beschlagnahmt, die den Russen gehören. Eines davon steht in Centreville, Maryland. Es wurde 1971 von der UdSSR gekauft und wurde offiziell von russischen Diplomaten für Ferien verwendet. NBC zitiert dazu einen anonymen Geheimdienstmann, der behauptet, die Russen hätten das Gebäude für Spionagezwecke verwendet. Ds US-Außenministerium gibt an, die Beschlagnahme sei eine Vergeltung für Behinderungen, die die US-Vertretung in St. Petersburg erfahren habe.

Die Unternehmen sind offenkundig Technologie-Firmen. Die CIA wirft Russland vor, die US-Wahl dahingehend beeinflusst zu haben, dass Donald Trump als Sieger hervorging. Das Weiße Haus hat angekündigt, umgehend "Belege" für diese These vorzulegen. Wegen der nationalen Sicherheit werden diese Belege allerdings nur sehr vage sein können - weshalb eine unabhängige Prüfung durch die Öffentlichkeit ziemlich unwahrscheinlich ist.

Interessant dürfte jedoch der zu erwartende russische Konter sein: Russland kündigte umgehend eine "angemessene Vergeltung" an. Die Unternehmen, die auf der Listen stehen, sind keine wirklich prominenten Tech-Firmen. Sie erwecken eher den Anschein von Unternehmen, die jederzeit unter anderen Namen aufgesetzt werden können. Russland könnte seinerseits gegen die US-Technologie-Giganten vorgehen. Für Apple oder Google wäre der Verlust des russischen Makrtes zwar kein Beinbruch, aber dennoch schmerzhaft. Russland führt bereits seit geraumer Zeit einen Kleinkrieg gegen Microsoft, weil die Russen das Unternehmen verdächtigen, mit Malware Spionage-Tätigkeiten auszuführen. Zunächst haben sich die Russen das Netzwerk LinkedIn vorgenommen, das gesperrt wurde.

Eine kleine historische Reminiszenz ist auf Twitter aufgetaucht: Im Juli 1996 brüsteten sich die Amerikaner noch damit, wie sie Boris Jelzin zum Sieg in Russland verholfen hatten:

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