Politik

Gabriel: US-Interventionen sind Ursache für Flüchtlings-Bewegung

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich überraschend offen über seine Einschätzung der US-Militärpolitik geäußert. Die Interventionen seien die Ursache für die Vertreibung von Flüchtlings-Bewegung.
17.01.2017 00:21
Lesezeit: 1 min

In einem Interview mit der Bildzeitung hat Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler Sigmar Gabriel die interventionistische Außenpolitik der USA seit 1953 scharf kritisiert.

Wir dokumentieren die Aussage im Wortlaut:

Bild: „Sigmar Gabriel, Donald Trump nennt die deutsche Flüchtlingspolitik katastrophal, beziehungsweise einen katastrophalen Fehler. Sie sind Teil der Bundesregierung, was sagen Sie dazu?“

Sigmar Gabriel: „Ja, was er vor allen Dingen sagt, ist, dass er den Irak-Krieg eines seiner Amtsvorgänger für falsch hält – für vielleicht den größten Fehler der Vereinigten Staaten. Dem stimme ich ausdrücklich zu. Damals haben wir Deutschen mit dem SPD-Kanzler Gerd Schröder nicht teilgenommen. Übrigens, die heutige Kanzlerin wollte damals teilnehmen. Und was wir heute haben sind auch Folgen dieses Krieges, die Interventionspolitik der USA seit 1953 im Bereich des Mittelmeers, im Nahen Osten und auch im Iran hat dazu geführt, dass Krieg auf Krieg gefolgt ist und am Ende gigantische Flüchtlingsströme da waren, mit denen wir in Europa konfrontiert sind, nicht die USA. Es gibt einen Zusammenhang zwischen der fehlerhaften Interventionspolitik der USA grade was den Irak-Krieg angeht und den Flüchtlingen. Deswegen rate ich dazu, dass wir uns nicht gegenseitig sagen, was wir falsch oder richtiggemacht haben, sondern, dass wir uns darum kümmern, dass die Region endlich befriedet wird, dass wir alles dafür tun, dass Menschen dort wieder Heimat finden. Und da übrigens leistet Deutschland Enormes und Europa auch. Deswegen fand ich es nicht richtig, ausschließlich über die Verteidigungsausgaben zu reden. Da sagt Herr Trump, wir würden zu wenig in der Nato finanzieren. Aber wir finanzieren Gigantisches in der Hilfe für die Region, in der Flüchtlingsaufnahme und das sind Folgen auch der Fehler amerikanischer Interventionspolitik.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schwäche in China bremst Porsche: Absatz geht im ersten Halbjahr zurück
08.07.2025

Porsche muss im ersten Halbjahr 2025 einen spürbaren Rückgang beim Fahrzeugabsatz hinnehmen. Besonders in China läuft das Geschäft...

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zeit statt Geld: Arbeitszeitguthaben in Deutschland auf Rekordniveau
08.07.2025

Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland nutzen Arbeitszeitkonten, um Überstunden flexibel auszugleichen. Laut einer aktuellen Studie des...

DWN
Panorama
Panorama Elterngeld im Ungleichgewicht: Väter oft mit Höchstsatz, Mütter länger in Elternzeit
08.07.2025

Das Elterngeld bleibt ungleich verteilt: Während rund ein Drittel der Väter den Höchstsatz beziehen, nehmen Mütter deutlich häufiger...