Finanzen

HSH Nordbank beschert Steuerzahlern Milliarden-Verluste

Lesezeit: 1 min
24.01.2017 16:22
Die HSH Nordbank muss im laufenden Jahr voraussichtlich staatliche Garantien Hamburgs und Schleswig-Holsteins in Höhe von 10 Milliarden Euro einlösen.
HSH Nordbank beschert Steuerzahlern Milliarden-Verluste

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Landesbank HSH Nordbank wird bereits im laufenden Jahr Garantien des Bundeslandes Schleswig-Holstein sowie der Freien und Hansestadt Hamburg im Gesamtumfang von 10 Milliarden Euro abrufen, berichtet der Schleswig-Hosteinische Zeitungsverlag. Die HSH Nordbank hat sich mit Schiffskrediten übernommen, von denen viele aufgrund der Krise des Welthandels ausfallgefährdet sind. HSH-Vorstandsmitglied Oliver Gatzke habe zudem die Übertragung weiterer fauler Schiffskredite mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Euro an die von beiden Bundesländern getragene Bad-Bank „HSH Portfoliomanagement“ nicht ausgeschlossen, schreibt shz.de.

Durch die Inanspruchnahme der staatlichen Garantien ist klar, dass die Haushalte Schleswig-Holsteins und Hamburgs früher als geplant mit den Verlusten belastet werden. Ursprünglich sollten die im Jahre 2009 zur Stabilisierung der Bank gewährten Garantien nicht vor 2025 gezogen werden. Die Ziehungswahrscheinlichkeit war damals mit „unter 50 Prozent“ angenommen worden. Dies scheint jedoch nur ein Vorwand gewesen zu sein, denn andernfalls hätte die Garantie aus haushaltsrechtlichen Gründen gar nicht gewährt werden dürfen.

Über den Gesamtumfang der Verluste, die für Hamburg und Schleswig-Holstein aus ihrem Engagement für die HSH resultieren, gibt es widersprüchliche Angaben. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig spricht von bis zu 16 Milliarden Euro. Der Fraktionschef der FDP im Landtag, Wolfgang Kubicki, geht hingegen von mehr als 20 Milliarden Euro aus.

Derzeit versucht die Bank offenbar, faule Schiffskredite im Umfang von 1,6 Milliarden Euro an den Märkten zu verkaufen. Angesichts der Schwere der Schifffahrtskrise ist ein Erfolg jedoch eher unwahrscheinlich. Der Chef der HSH „Bad-Bank“ sprach kürzlich von einer „nachhaltig verschlechterten Lage“. Die Charterraten lägen „regelmäßig unter den Betriebskosten“, zitiert ihn shz.de. Bei Bulkern, die zehn Prozent des von der „Bad Bank“ übernommenen Portfolios ausmachten, gebe es „hohe Verschrottungsaktivitäten“.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...